Zum Inhalt springen

Der Bibelkurs

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Zwölfte Lektion – Die Bücher des Neuen Testaments

cb_jesus-en-priere
Jesus im Gebet

Das Neue Testament enthält 27 Bücher. Einige Bücher bestehen nur aus einzelnen Zeilen (2 & 3 Johannes und Judas). Wir werden sie in der folgenden Reihenfolge studieren:

  • 12. Lektion: Die vier Evangelien und die Apostelgeschichte
  • 13. Lektion: Die Briefe der Apostel
  • 14. Lektion: Das kleine Buch der Offenbarung

Die vier Evangelien und die Apostelgeschichte

Präsentation der synoptischen Evangelien

Evangelium bedeutet wortwörtlich “gute Nachricht„ (vom Griechischen: Ev = gut und “angelos„ bedeutet Botschaft oder Nachricht). Es ist die Verkündigung der “guten Nachricht„ der Ankunft des Messias, der sehnsüchtig erwartet war.

Es gibt vier Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes: Die drei Ersten gleichen sich einigermassen und beinhalten eine Biographie von Jesus. Sie befolgen die einzige, wichtige Absicht zu beweisen, dass Jesus wirklich der von den Juden erwartete Messias ist. Und dies auch wenn er Israel nicht politisch “befreite„ (Lukas 24,21) und “das (politische) Reich in Israel„ nicht “wiederherstellte„ (Apostelgeschichte 1,6). Dieser wichtige Punkt ist ihnen gemeinsam. Deshalb wurden diese Evangelien als “synoptische„ Evangelien bezeichnet (vom Griechischen “syn„ bedeutet “gleich„ und “optikos„ = Sicht oder Meinung). Diese drei Evangelien präsentieren eine menschliche Biographie von Jesus. Das ist ihr gemeinsamer Nenner. Johannes hingegen offenbart zusätzlich seine Gottheit.

Ich werde die synoptischen Evangelien zusammen präsentieren und mich dabei besonders auf das Matthäusevangelium abstützen. Ausgehend davon, werde ich von den gemeinsamen Punkten mit Markus und Lukas sprechen. Zuerst stelle ich dir jeder dieser drei Evangelisten vor. Nach den synoptischen Evangelien folgt dann das Johannesevangelium.

Matthäus

Matthäus ist einer der zwölf Apostel Christi. Er spricht über sich selbst in Matthäus 9,9 und 10,3. Er ist Jude, aber als “Zöllner„ war er von den Juden gehasst. Als Zöllner, erhob er vom Volk die finanziellen Steuern, die durch die Römer auferlegt wurden. Er nahm also Geld von den Juden und gab es den Römern, obwohl er Jude war. Als Jesus ihn zur Nachfolge einlud (Matthäus 9,9), antwortete er spontan dem Ruf und liess alles hinter sich. Markus und Lukas nennen ihn nach seinem jüdischen Namen “Levi„ (Markus 2,13-14 / Lukas 5,27-28).

Matthäus war der Erste der die Geschichte Jesus niederschrieb. Er widmete sie den Juden, die Christen wurden. Deshalb schreibt er in Hebräisch (Aramäisch) und bezieht sich oft auf die Prophezeiungen des Alten Testaments, um die Erfüllung der Prophezeiungen durch Jesus zu beweisen (Matthäus 1,22/2,5-6/2,15-18/3,3/4,14-16 usw…). Das Matthäusevangelium ist das einzige Buch des Neuen Testaments, welches in aramäisch geschrieben wurde. Alle anderen wurden in alt griechisch, die internationale Sprache jener Zeit, geschrieben. Die Apostel lernten diese Sprache, um predigen zu können (Apostelgeschichte 21,37-40).

Markus

Er gehörte nicht zur Gruppe der Apostel. Nach der Auferstehung Jesus, beteiligte er sich an ihrem geistigen Amt (Apostelgeschichte 12,12). Er folgte Paulus und half ihm (Apostelgeschichte 12,25). Später war er eng mit Petrus, der ihn als “seinen Sohn„ bezeichnete verbunden (1 Petrus 5,13). Er war sozusagen sein Sekretär und Markus schrieb sein Evangelium unter der Eingebung Petrus. Einige betrachten sein Evangelium indirekt als das Evangelium des Petrus. Viele biblische Kommentatoren denken, dass der “junge Mann„, der durch Markus (Markus 14,51-52) erwähnt aber nicht benannt wurde, niemand anderes als Markus selbst war. Dieses Detail verdient es nicht erwähnt zu werden, wenn der Autor nicht selbst daran beteiligt gewesen wäre.

Lukas

Lukas war ein heidnischer Arzt. Er kannte Christus durch Paulus und war sein Reisebegleiter (Kolosser 4,14). Als viele Paulus verliessen blieb Lukas ein treuer Mitarbeiter (2 Timotheus 4,9-11). Von Paulus beeinflusst, schrieb er sein Evangelium in Griechisch an einem vornehmen Heidenchrist genannt “Theophilus„ (Lukas 1,3). Dieses Evangelium ist auf indirekter Weise das Paulusevangelium, wie das Markusevangelium die Lehre von Petrus widerspiegelt. Er widmet es ausdrücklich diesem edlen Theophilus (Lukas 1,3-4).

Lukas schreibt mit der Absicht die Wahrheit, die er dem Theophilus erzählt, genau wiederzugeben, nachdem er “allem von Grund auf sorgfältig nachgegangen ist und sich an die Überlieferungen derer, die von Anfang an Augenzeugen des Wortes waren hielt„ (die Jungfrau Maria, Petrus usw… Lukas 1,2-3). Deshalb ist er auch der einzige der uns Einzelheiten über die Geburt Johannes der Täufer, die Ankündigung des Engels an Maria und die Geburt Jesus überliefert (Lukas 1 & 2). Mit seiner wissenschaftlichen, medizinischen Ausbildung, war er gewohnt nichts dem Zufall zu überlassen.

Lukas hat auch das Buch der Apostelgeschichte geschrieben. Er widmet es ebenfalls dem verehrten “Theophilus„ (Apostelgeschichte 1,1), um ihn über die Geschichte Jesus und seiner Apostel nach der Auffahrt Jesus in den Himmel zu informieren (Apostelgeschichte 1,1-11). Die Apostelgeschichte kann als Fortsetzung des Lukas Evangelium betrachtet werden. Deshalb wird es hier zusammen mit den synoptischen Evangelien, vor dem Johannes Evangelium, studiert.

Nun werden wir uns ausgehend vom Matthäusevangelium mit den drei ersten Evangelien, die synoptischen, vertraut machen.

Die Juden wussten, dass der Messias ein Nachfolger Davids sein sollte, wie du es bereits erfahren hast. Matthäus beruhigt sie gleich zu Beginn seines Evangeliums indem er präzisiert, dass Jesus ein Nachkomme des Königs David ist. Er beginnt also sein Evangelium mit dem “Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams…„ (Matthäus 1,1). Die Mehrzahl der von Matthäus im Stammbaum erwähnten Namen – u.a. der Königen Judas – von David bis zur Verbannung, und sogar bis zur Rückkehr aus dem Exil mit Serubbabel, können im A.T. wieder gefunden werden (Matthäus 1,12).

Lukas erwähnt ebenfalls den Stammbaum Jesus (Lukas 3,23-38). Er listet aber nicht alle Namen von Abraham bis zu Jesus auf, wie es Matthäus tut, sondern beginnt im Gegenteil mit Jesus und verfolgt den Stammbaum zurück bis zu Abraham und sogar bis “Adam und Gott„ (Lukas 3,38). Der Unterschied in den Namen der Ahnen beruht auf der Tatsache, dass Lukas die Abstammung Jesus aus dem Sohn Davids Natan (Lukas 3,31) ableitet, während Matthäus sie vom Sohn Davids Salomo ableitet (Matthäus 1,6-7). Der Name Natan kannst du in 2 Samuel 5,14 und 1 Chr 3,5 finden. Er ist einer der Söhne Davids, der in Jerusalem geboren ist. Er war auch älter als Salomo. Ob Jesus von Natan oder von Salomo abstammt ist unwichtig: wichtig ist nur, dass er “Nachkomme und Sohn Davids„ ist. Wie du es beachten kannst, versucht Lukas in seiner Beschreibung sehr genau zu sein und schreibt: “Man hielt Jesus für den Sohn Josefs, Sohn Eli usw…„ (Lukas 3,23). Die Bezeichnung “man hielt„ bringt eine wichtige Nuance hinzu und lädt ein, uns nicht an die strikte und peinliche Genauigkeit der menschlichen Genealogie zu halten. Jesus ist vor allem Sohn Gottes !

Diese Nuance lädt uns vor allem ein nicht der Stammbaum des Blutes sondern, wie es Johannes in seinem Evangelium tat, den göttlichen Stammbaum Jesus zu entdecken: “Im Anfang war das Wort (Jesus)… und das Wort war Gott… (Johannes 1,1)… Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt… (Johannes 1,14)„. Die Wichtigkeit dieses Stammbaumes wirft den anderen in den Schatten. Jesus lädt uns ein diesem Stammbaum unsere Aufmerksamkeit zu schenken, als er zu den Juden sagte: “Wie kann der Messias Sohn Davids sein, wenn David ihn, vom Geist Gottes erleuchtet, „Herr“ nennt?„ (Matthäus 22,41-46 und Psalm 110,1).

Aufgrund dieses Textes behaupten gewisse Juden, Jesus “gäbe damit zu„ nicht der Sohn Davids zu sein. Dies stimmt nicht! Denn Jesus sagt nicht er sei nicht auch Davids Sohn, aber er betont, er sei noch viel mehr, nämlich der “einzige Sohn Gottes„. Er ist der einzige, der in der Welt durch Gott im Schosse einer Jungfrau, ohne die Intervention eines Mannes, als Wunderzeichen gezeugt wurde. Und vor allem existiert er bereits vor seiner Menschwerdung.

Ich habe die Frage der Abstammung Jesus ziemlich detailliert besprochen, weil schwache und im Glauben unreife Menschen sowie viele Feinde des Evangeliums diese Unterschiede im Stammbaum des Matthäus und des Lukas hervorheben, um auf die Falschheit der Evangelien zu schliessen. Als Beweis dafür, nennen sie diese Divergenz zwischen den beiden Evangelisten. Es handelt sich um eine oberflächliche Kritik. Nur Leute, die unfähig sind in die Tiefe nachzuforschen, lassen sich davon überzeugen. Du musstet aber gewarnt und darauf aufmerksam gemacht werden.

Nun solltest du die Texte über den Stammbaum in Matthäus & Lukas sowie die anderen erwähnten Texte einmal durchlesen. Lies die Evangelien noch nicht durch, bevor du meine Erklärungen studiert hast.

Im Folgenden sind die schwerverständlichen Stellen im Matthäusevangelium erläutert:

Vorbereitung Jesus

Bevor Jesus seine Mission auf sich nahm, zog er sich alleine in die Wüste zurück. Dieser Rücktritt ist eine Übergangsphase zwischen seinem Leben als Zimmermann – es war ein Leben der sozialen und öffentlichen Eingliederung wie alle andere Menschen – und seinem Leben als Messias, der eine neue und von seiner Umgebung unbekannte Persönlichkeit offenbaren sollte. Um diese ernsthafte und schwere Aufgabe auf sich zu nehmen – und die Gesellschaft auf dieses Bewusstsein vorzubereiten – musste er mit dem täglichen professionellen und gewohnheitsmässigen Leben brechen. Deshalb unterstreichen Matthäus und die anderen Evangelisten, dass “Jesus vom Geist (Gottes) in die Wüste geführt wurde„ (Matthäus 4,1 / Markus 1,12 / Lukas 4,1).

Jeder Apostel muss auf irgendeiner Art einen zeitbegrenzten Bruch mit der Gesellschaft und ein geistiger Rücktritt auf sich nehmen, um den Ruf Gottes zu verstehen und zu vertiefen, bevor er seine Mission aufnehmen kann.

Der Teufel versucht immer diese Einsamkeit zu betrüben und die Seele daran zu hindern, auf Gott zu hören. Durch seine Nebengeräusche macht er die Ohren taub und verblendet die Augen. Bevor man aber Gott dienen kann, muss man über seinen Feind den Teufel triumphieren. Denn der Teufel ist auch der Feind all jene die Gott lieben.

Jesus wurde in drei Punkten “vom Teufel in Versuchung geführt„:

handeln auf Anfrage des Teufels, nicht von Gott

“Befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird„, befiehlt ihm den Teufel (Matthäus 4,3-4). Jesus kann dieses Wunder vollbringen. Er will aber nicht auf Anfrage des Teufels handeln, sondern gemäss dem Plan Gottes und wenn die Stunde Gottes gekommen ist. Dann wird er Brote und Fische vermehren, um andere in der Wüste zu ernähren (Matthäus 14,13-21). Man muss es ablehnen, eine scheinbar noch so gute Aktion zu vollbringen, wenn sie nicht vom “Geist„ Gottes eingegeben ist. Das ist eine Lehre für diejenigen, die sich der verurteilen Ausübung der “schwarzen„ oder der scheinbar “weissen„ Magie hingeben.

cb_carte-palestine-temps-jesus_de
Karte von Palästina zur Zeit Jesus

Gott nicht versuchen

“Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab…„, sagte ihm erneut der Teufel (Matthäus 4,5-6). Jesus antwortet: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen„. Man soll Vertrauen in Gott haben, aber dieses Vertrauen nicht missbrauchen. Sonst würde man Gott auf die Probe stellen. Gott lässt sich nicht durch Erpressung gewinnen. Viele meinen sie seien von Gott auserwählt und erlauben sich Taten, welche Gott verurteilt, zu vollbringen. Als Beispiel: Gott lehnt ein Königreich Israel ab. Trotzdem drängen die Israelis auf dessen Errichtung und verkündigen danach immer noch das “auserwählte Volk„ Gottes zu sein. Das ist aber eine vollkommene Illusion. Durch die Errichtung dieses politischen Staates entgegen dem Willen Gottes, haben sie den Segen Gottes nicht erlangen können. Man kann weder Gottes Hand erzwingen noch ihn vor eine vollendete Tatsache bringen. Hätte Jesus auf Satan gehört und sich hinab geworfen, dann hätte Gott ihn fallen lassen, auch wenn geschrieben steht: “Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen… usw„. Denn dieser Sturz war vom Teufel und nicht von Gott eingegeben. Zudem lädt uns diesen Vers ein in den Prüfungen, die uns heimsuchen -und die Er erlaubt- ein vollkommenes Vertrauen in Gott zu haben. Aber Gott hilft uns nicht in den unvorsichtigen Taten, die wir selbst provozieren, um mit Stolz den anderen zeigen zu können, dass Gott uns beschützt und in unserem Dienste ist. In diesem Fall, lässt Gott uns fallen. Eine Person, die auf den Strassen mit 200 km/h rast mit dem Vorwand Gott beschütze sie, wird enttäuscht sein. Denn man darf Gott nicht versuchen. Man muss die Tugenden der Vorsicht, der Weisheit usw. ausüben. In diesem Falle beschützt uns Gott.

Das Reich Gottes ist innerlich

“Das alles will ich dir geben, wenn du mich anbetest„, sagt der Teufel zu Jesus (Matthäus 4,8-11). Der Teufel bietet Christus das zionistische Reich, eine politische Macht an. Es ist die, von den Israelis begehrte Macht. Jesus lässt sich aber nicht täuschen. Er lehnt sie ab. Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Es ist im innern der Herzen (Johannes 18,36 / Lukas 17,20). Besiegt, entfernt sich der Teufel, der sich dem Befehl Jesus nicht widersetzen kann: “Weg mit dir, Satan!„ (Matthäus 4,10). Dies bedeutet, dass Jesus im Hinblick auf eine tiefe Weisheit dem Teufel erlaubt hat ihn zu versuchen: Er hat uns gezeigt, wie wir mit dem Teufel handeln müssen.
Der Teufel entfernt sich, aber wie es nur von Lukas präzisiert wird “für eine gewisse Zeit„ (Lukas 4,13). Der Teufel kehrte später durch die Juden, die Jesus als zionistischen König krönen wollten zurück. Sie wollten ihn sogar mit Kraft dazu zwingen, wie es Johannes beschreibt. Aber “da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein„ (Johannes 6,14-15). Nochmals lehnte es Jesus ab, König eines israelischen Reiches, das ihm der Teufel bereits angeboten hatte, zu werden.

Wenn man das Reich Gottes auswählt, muss man sich auf die Prüfungen, die der Teufel und die Diener des Reiches der Erde uns auferlegen, vorbereiten. “Mein Sohn„, sagt das Buch Jesus Sirach, “wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst! Sei tapfer und stark, zur Zeit der Heimsuchung überstürze nichts„ (Jesus Sirach 2,1-2). Jesus hat uns durch die Versuchung, die er für uns erleben wollte, diese Haltung lehren wollen. Erst als er nach der Prüfung Sieger war, “kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück„ (Lukas 4,14). Mit dieser göttlichen geistigen Macht beginnt Jesus seine Mission. Auch wir sollten uns davor hüten, ohne die Zusicherung der notwendigen göttlichen Hilfe zu handeln und uns zu engagieren. Deshalb muss man fähig sein der Geist Gottes in sich zu unterscheiden. Es ist eine Gnade, die wir erbitten sollten. Man muss der Heilige Geist in sich haben. Das ist der erste geistige Schatz, den wir, auf Empfehlung Jesus, von unserem Vater im Himmel erbitten sollten (Lukas 11,13 / Mt 7,11).

Jesus in Mission: Seine Einführungsrede (Matthäus 5,1-7,29)

Jesus beginnt seine Mission nicht in seiner Stadt Nazaret, sondern weiter entfernt in Kafarnaum, wo er sich niederlässt (Matthäus 4,12). Es ist die Stadt von Petrus und der ersten Apostel. Sie waren alle Fischer auf dem Tiberiassee, auf dessen nördlichen Ufer die Stadt Kafarnaum liegt (siehe die Karte). Diese Stadt wurde zum Zentrum seiner Ausstrahlung. Die Wunder Jesus machten ihn in der ganzen Gegend bekannt (Matthäus 4,23-25). Es war die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas, die das Land von Zebulon und Neftali (Galiläa), als Zentrum für die Ausstrahlung des grossen, göttlichen Lichtes bezeichnete (Jesaja 8,23-9,1).

Das Volk folgte Jesus nach. Es war für Jesus die Gelegenheit, um seine grosse Einführungsrede, bekannt unter dem Name “Bergpredigt„ zu halten. Diese enthält eine für die jüdische Gesellschaft jener Zeit revolutionäre Lehre. Jesus ist revolutionär, weil er anti-zionistisch und anti-rassistisch ist und somit für das Heil aller Menschen und nicht nur ausschliesslich der Juden eintritt.

Lukas präzisiert, dass Jesus sich zu den Juden, die ihm zuhörten wandte: “Euch (Juden), die mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde…„ (Lukas 6,27). Jesus wusste, dass seine Zuhörer alle zionistische Juden waren, die die Meinung vertraten jeder nicht-Jude sei ein Feind, den man hassen sollte. Er wollte das psychologische Ghetto, in welchem sich seine Hörerschaft seit Jahrhunderten verschlossen hatte brechen. Deshalb sagte er: “Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten (der Jude wie du) lieben und deinen Feind (jeder nicht-Jude: Levitikus 19,17-18 / Deuteronomium 15,3) hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde (diejenige, die ihr als Feinde betrachten) und betet für die, die euch verfolgen (sie verfolgen euch nicht, sondern verteidigen sich gegen eure Boshaftigkeit; denke an die von den Israelis verfolgten Palästinenser, die als „Terroristen“ betrachtet werden). Jesus hätte zu den modernen Juden gesagt: „Betet für eure palästinensischen Feinde, seid gütig ihnen gegenüber, haltet ihnen die andere Wange, wenn sie euch auf die rechte Wange schlagen, denn sie sind im Recht. Gebt ihnen das Land, das sie verlangen, denn es gehört ihnen“. Merke Dir, dass Jesus sich zu den unbarmherzigen Zionisten wandte: „Euch, die mir zuhört, sage ich…“

„Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grösser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“, hatte ihnen Jesus noch gesagt. Denn ihre so genannte „Gerechtigkeit“ war rassistisch und bevorzugte die Juden, mit all ihren Fehlern, gegenüber den unschuldigen Nicht-Juden (Matthäus 5,20). Heute könnte dieser Satz so lauten: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grösser ist als die aller Theologen und des ganzen Priestertums, werdet ihr euch, unabhängig von eurem Glauben, nicht Gott nähern können“… „Wenn ihr den Gerechten nicht liebst, sei er Christ, Moslem, vom Osten oder vom Westen, vom Norden oder vom Süden, dann hat euer Glauben keinen Wert“.

Die Juden hassten die Samariter. Deshalb gab Jesus das Gleichnis des „barmherzigen Samariter“ (Lukas 10,29). Er gab dieses Gleichnis einem Leviten, der sich nämlich „rechtfertigen“ wollte -merke dir dieser Punkt- dass er nicht bereit war einem Nicht-Juden, der nicht seinen Nächsten war, zu helfen. Dieser jüdische Levite tut also nur Gutes gemäss dem rassistischen jüdischen Gesetz. Man muss dieses unmenschliche Gesetz überholen, wenn man sich Gott nähern will.

Jesus hat durch die Lehre der Liebe, die von den Juden schlecht interpretiert wurde, „das Gesetz (die Tora) nicht aufgehoben“, sondern „erfüllt“ (Matthäus 5,17-20). „Ich bin nicht bekommen um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“, sagte Jesus. Er kommt um zu vollenden (Matthäus 5,17-20). Es gilt nicht nur „du sollst nicht töten“, sondern „du sollst deinem Bruder nicht zürnen“ (Matthäus 5,21-26). Und dein Bruder ist jeder gerechte Mann. Auch du sei gerecht und fähig diese edle Wahrheit zu verstehen.

Die Juden und auch viele Gläubige meinen noch heute, dass die Sünde in der Erfüllung einer materiellen Tat besteht. Jesus stürzt aber diese Vorstellung um: Das Böse besteht bereits in der Absicht eine Tat zu vollbringen: „Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen“ (Matthäus 5,27-28). Das Ansehen selbst ist nicht verurteilbar, aber wenn man mit Begierde ansieht und zu diesem Zweck handelt ist es verurteilbar. Auch wenn man dabei die Tat nicht umsetzten kann, ist die Sünde jedoch in uns vollbracht. Falls ich geplant habe ein Objekt zu stehlen, kann es aber aus irgendeinem Grund nicht, dann ist es trotzdem in meinem Gewissen als vollbrachte Tat betrachtet. Wie das Reich in uns ist, so ist auch das Böse in uns.

Das sind die Lehren aus der „Bergpredigt“, die oft missverstanden werden. Der Rest ist leicht verständlich.
Merke dir zudem, dass „die andere Wange hinzuhalten“ ein Gebot für ungerechte Personen ist. Es soll nicht bedeuten, dass sich ehrliche und unschuldige Menschen vor der Ungerechtigkeit beugen sollen. Man muss fähig sein sich zu verteidigen. Die legitime Verteidigung ist eine Aufgabe. Dies gilt umso mehr, wenn man seine Familie, seine Kinder, und sein eigenes Leben gegen einen kriminellen Aggressor schützen muss. In der Apokalypse werden wir eingeladen den Antichristen „mit gleicher Münze heimzuzahlen“ und ihm wegen dem verursachten Leiden „doppelt zurückzugeben“ (Offenbarung 18,6-7).

In diesem Zusammenhang, lade ich dich ein über die Haltung Jesus vor dem Knecht, der ihn während seiner Verhaftung schlug nachzudenken (Johannes 18,19-23). Er hielt nicht die andere Wange hin, sondern forderte von demjenigen, der ihn ungerechterweise schlug Rechenschaft. Man soll seine Würde und seinen Stolz vor der ungerechten Gewalt bewahren. Auch das ist Demut und Grossmut. Die Haltung von „die andere Wange hinhalten“ muss der ungerechte Täter gegenüber demjenigen, der ihn deswegen tadelt, haben. Der Schuldige muss sich demütigen und sich als schuldig erkennen; er muss seine Tat wieder gutmachen und sich gegenüber denjenigen, die ihn tadeln und ihn durch das Wort der Gerechtigkeit auf die Wange schlagen um ihn zu bessern, dankbar zeigen.

Jesus und Johannes der Täufer (Matthäus 11,1-15)

Johannes der Täufer wurde, wie bereits früher erwähnt, durch Malachia angekündigt. Er sollte „den Weg für den Messias bahnen“ (Maleachi 3,1). Jesus selbst bezieht sich auf diese Prophezeiung (Matthäus 11,10). Dieser Wegbereiter des Messias musste, gemäss der israelischen Mentalität, die Juden auf den Messias-König von Israel vorbereiten. Der Messias sollte dementsprechend das politische Reich aus der Abstammung Davids in Israel wiederherstellen. Johannes der Täufer hatte selbst nicht verstanden, dass das Königreich des Messias geistig und universell war. Matthäus erzählt: „Johannes (der Täufer) hörte im Gefängnis von den Taten Christi“ (Matthäus 11,2). Diese Taten waren aber nicht politisch: weder bewaffnete Versammlung, um Herodus, der nicht aus der Dynastie Davids war, zu entthronen, noch gewaltigen Widerstand gegen die Römer, wie es die Zeloten wünschten (eine jüdische, nationalistische Partei, zu welcher der Apostel Simon der Zelot gehörte; Mt 10,4). Hingegen war die Rede von Vergebung der Sünden, Krankenheilung und Güte gegenüber den römischen Offizieren, die einen eifrigen Glauben hätten, „wie er (Jesus) in Israel noch bei niemand gefunden“ hatte (Matthäus 8,5-13).

Johannes der Täufer wartete in seinem Gefängnis auf eine Befreiung durch einen von Jesus geführten revolutionären Aufstand. Er wunderte sich über diese „Werke“ Jesus, die keinen nationalistischen Charakter hatten. Viele Juden nahmen an diesen Werken Anstoss. Der gefangene Wegbereiter schickte einige seiner Jünger, um Jesus zu fragen: „Bist du der, der kommen soll (der “nationalistische„ Messias), oder müssen wir auf einen anderen warten?“ (Matthäus 11,3). Diese Frage plagte die Jünger Johannes der Täufer, und sie ihrerseits plagten ihren Meister damit. Sie hatten Vertrauen in ihm. Und er hatte ihnen gesagt, der erwartete Messias sei Jesus, von welchem er „es nicht wert sei, ihm die Schuhe auszuziehen“ (Matthäus 3,11). Sie fragten sich also, weshalb er sich dann nicht für die Wiederherstellung des Königreichs in Israel einsetzte? Was erwartete er noch um zu handeln? Wie war es möglich, dass er zärtlich gegenüber den Römern war und Heiden wie die Gadaräer (Matthäus 8,28-34) und Sidonier (Matthäus 15,21-28) besuchte, um sie von Krankheiten zu heilen? Das bildete für die fanatischen Juden einen Stein des Anstosses.

Die Antwort Jesus an den durch Johannes der Täufer Gesandten sollte den nationalistischen und fanatischen Geist im Herzen der Juden brechen. Sie waren zwar guten Willens, aber der Zionismus hatte sie verirrt: „Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder… usw… (wie es von Jesaja angekündigt wurde, Jesaja 35,5 & 29,18)… den Armen (und nicht den Reichen, die sich privilegiert fühlen: Jesaja 61,1) wird die Gute Nachricht (des Kommens des Messias) verkündet. Selig ist, wer an mich keinen Anstoss nimmt (weil ich keinen aktiven Nationalist bin)“ (Matthäus 11,4-6). Diese Antwort konnte die Gesandten Johannes nur umwerfen.

Jesus lädt seine Zuhörer ein, an das Zeugnis des Propheten Johannes der Täufer zu glauben. Deshalb unterstreicht er, dass Johannes ein Prophet ist und es „unter allen Menschen keinen grösseren gegeben hat als Johannes“ (Matthäus 11,9-11). Johannes hatte gesagt, er fühle sich nicht wert Jesus die Schuhe auszuziehen (Matthäus 3,11). Er lädt sie ein zu glauben, dass Jesus wirklich dieser erwartete Messias ist, auch wenn sie seine nicht-politischen Werke seltsam finden. Aber Christus präzisiert gleich danach, dass „der Kleinste im Himmelreich grösser als Johannes der Täufer“ ist; und dies trotz der Grösse des Johannes (Matthäus 11,11). Weshalb? Weil der Kleinste im Himmelreich (nicht im Reich Israel) verstanden hat, dass Jesus König eines geistigen inneren Lebens, und nicht eines politischen nationalistischen Staates ist, wie es der „grosse“ Johannes der Täufer und auch die Apostel Jesus selbst am Anfang mit gutem Willen glaubten.

Johannes der Täufer verdankt seine Grösse auch der Tatsache, dass er das Zeitalter der nationalistischen Vorstellung des Messias beendete: „Alle Propheten haben bis hin zu Johannes geweissagt“ (damit Johannes für den Messias Jesus Zeugnis ablegt; dieser Jesus, der weder ein Militär noch ein Politiker wie Ariel Sharon, Itzhak Shamir oder Shimon Peres es heute sind, war). Mit Johannes beginnt aber eine neue Vorstellung des Messianismus: „Seit den Tagen Johannes des Täufers bis heute (und bis zu unseren Tagen) wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reissen es an sich“ (Matthäus 11,12-13). Weshalb? Weil die Juden gegen sich selbst Gewalt anwenden müssen und sich mit Gewalt aufrütteln müssen, um sich von den Vorurteilen und den vorgefassten Meinungen befreien zu können. Sie mussten sich damals von einem ganzen intellektuellen Erbe, welches ihr Verständnis des Messianismus prägte und verzerrt hatte, befreien. Sie liessen sich auf kollektiver Weise hinreissen, trotz den unzähligen Mahnungen der Propheten, einen zionistischen Christus zu erwarten. Auch hörten sie nicht auf die offenkundige Ablehnung eines israelischen Königs durch Gott und Samuel.

Es ist schwierig sich von einer nationalistischen Mentalität zu befreien. Wenn man jedoch Anteil an das Reich Gottes, so wie Gott es will haben möchte, muss man sich selbst Gewalt antun, man muss auf politische Vorstellungen verzichten. Die Juden sind durch die Vorstellung eines israelischen Staates gefesselt. Die Christen glauben an den vatikanischen Staat (so genannt christlich aber politisch geworden). Die Moslems kämpfen für die Gründung islamischer Monarchien und Republiken. Alle müssen dem Himmelreich (und somit sich selbst) „Gewalt antun“, um sich von den Ketten der verzerrten Meinungen zu befreien, falls sie in das geistige Himmelreich eintreten wollen.

Im täglichen und persönlichen Leben muss man sich oft selbst aufrütteln und sich „Gewalt antun“, um aus einer hemmenden Nachlässigkeit herauszukommen. Nur so kann man dem materialistischen Strom, der die Schwachen mitreisst, widerstehen. Schwache Leute folgen blind der Mehrheit, ohne nachzudenken und ohne fähig zu sein ihr persönliches Leben frei zu gestalten. Ihr Leben wäre dann zwar verschieden, aber nützlicher für Herz und Seele.

Johannes der Täufer ist schliesslich „Elija, der widerkommen soll“, erklärt Jesus (Matthäus 11,14 und 17,11-13). Ich hatte erklärt, dass sich der Wegbereiter Jesus der Welt mit „dem Geist und der Kraft Elijas“ präsentieren würde (Lukas 1,17). Die Prophezeiung Malachias 3,23 muss geistig und nicht buchstäblich interpretiert werden. Einige erwarten nämlich ein Kommen der Person Elija, eine Reinkarnation. Deshalb sagte Johannes er sei nicht Elija (Johannes 1,21).

Ein Punkt sollte richtig verstanden werden: Johannes der Täufer hat die Juden tief beeindruckt. Viele glaubten sogar er sei der Messias. Deshalb hat der Wegbereiter Jesus mehrmals betont er sei nicht der Messias: „Ich bin nicht der Messias“ sagte er (Johannes 1,20). „Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija? fragten ihn die Priester (Johannes 1,25). Und er antwortete: “Ich taufe euch mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich… Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen„ (Johannes 1,26 & Matthäus 3,11).

Die Taufe Johannes ist also eine Vorbereitung, ein Ruf nach Umkehr. Die Taufe Jesus hingegen gibt die Gnade und die Vergebung, die Johannes nicht verleihen konnte. Deshalb ist die Taufe Jesus stärker, als diejenige seines Wegbereiters. Um sie zu bekommen, muss das Herz bereits mit Reue erfüllt sein. Johannes ruft also zur Umkehr durch die Taufe mit Wasser. Mit der Ankunft des Messias hat diese Taufe aber keinen Wert mehr. Der Messias eröffnet in der Welt eine neue Taufe für alle Menschen, die bereit sind umzukehren und sich zu verbessern.

Während den religiösen Festen kamen viele jüdischen Pilger nach Jerusalem. Gewisse Pilger aus Ephesus trafen Johannes der Täufer und anerkannten die Wichtigkeit seiner Taufe. Sie waren von ihm beeindruckt, liessen sich taufen und kehrten in ihr Land zurück. Diese Kategorie von Juden bildete den Kern der ersten Christen. Sie wurden von den Aposteln, die ihnen die Unvollkommenheit der Taufe Johannes erklären mussten, besucht. Sie lehrten ihnen die Wichtigkeit der Taufe Jesus: “Als sie das hörten, liessen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen… und der Heilige Geist kam auf sie herab„ (Apostelgeschichte 19,1-7). Mit dem Buch der Offenbarung in der heutigen Zeit, erhebt sich das Konzept der Taufe zu einem höheren geistigen Niveau.

Welche Vorstellungen hatten die Apostel vom Messias? (Matthäus 16)

Die Apostel, wie auch die jüdische Gesellschaft von gestern und heute, erwarteten überhaupt nicht einen Messias wie sie ihn in Jesus sahen. Es brauchte eine grosse Pädagogie und sehr viel Feingefühl vom Zimmermann aus Nazareth, um die Vorstellung eines bescheidenen und demütigen sowie geistigen weltweiten Messias in die sehr politisierte jüdische Mentalität einzupflanzen.

Jesus sprach zu seinen Jünger auf verschiedene Art und Weise über sein für alle Menschen zugängliches, geistiges Reich. Es war die Mission des jungen und bescheidenen Zimmermanns dieses Reich einzuführen. Als er ihnen vom Reich, den sie sich politisch vorstellten sprach, sagte er: “Man kann nicht sagen: Seht, hier ist es! oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist in euch„ (Lukas 17,21). Man sollte es also nicht äusserlich, an einem geografischen Ort, in Jerusalem oder Samaria suchen. Er sagte auch: “Man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen„ (Lukas 13,29). Die Diener des weltweiten Reiches werden also nicht nur Juden sein, da “viele, die jetzt die Ersten (die Juden) sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten (die Heiden, die nach den Juden zum Glauben kamen) werden die Ersten sein„ (Matthäus 19,30 & Lukas 13,30). Der durch Jesus dargestellte Messianismus war für alle Juden absolut undenkbar. Sie waren zu sehr von der nationalistischen Idee und vom Patriotismus geprägt. Auch heute noch kann das Konzept von einem solchen Messianismus überhaupt nicht in die Gedankenwelt der Israelis eindringen.

Zwei Jahre nach häufigem Umgang mit den Aposteln und intensiver Vorbereitung und einem Jahr vor seiner Kreuzigung stellt Jesus die Apostel auf die Probe. Sie hatten seine Wunderwerke gesehen. Hatten sie aber auch seine Lehre und die Feinheit seiner Andeutungen verstanden? Sie sollten zwei Sachen verstehen:
1. Jesus ist trotz seinem bescheidenen Auftreten der erwartete Messias.
2. Im Gegensatz zur ihren Hoffnungen besteht die Mission Jesus nicht darin, den Staat Israel wiederherzustellen.
Der Messias musste seine Apostel in ihrem vollkommenen Glauben an ihn stärken. Sie sollten ihn nach seiner scheinbaren “Niederlage„ auf dem Kreuz nicht verleugnen und weiterhin an ihn glauben, auch wenn er den israelischen Staat nicht wiederhergestellt hatte (siehe Lukas 24,21 und Apostelgeschichte 1,6).

Ein Jahr vor seiner Hinrichtung fragt also Jesus: “Ihr aber, für wen haltet ihr mich?„. Petrus antwortet: “Du bist der Messias„ (Matthäus 16,15-20). Jesus lobte seinen Apostel, der trotz seinem armen Auftreten, in ihm der Messias erkannte. Der Messias war nämlich von ehrenhafter und sogar königlicher Abstammung erwartet. Dieser demütige und bescheidene Zimmermann von Nazareth war jedoch von keinem luxuriösen Anschein gekennzeichnet. Seine Würde war innerlich. Trotz der Einfachheit seiner Bekleidung erkannte Petrus in seinem Meister den Messias, und sogar den “Sohn Gottes„. Deshalb sagt Jesus zu ihm: “Nicht Fleisch und Blut (nicht den Anschein einer menschlicher Herrlichkeit) haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel„. Es war eine starke innere Intuition, ein mächtiges und tiefes geistiges Licht, welches Petrus zum sprechen anspornte.

Christus beeilte sich jedoch den Aposteln zu befehlen “niemand zu sagen, dass er der Messias sei„ (Matthäus 16,20). Weshalb? Weil das Volk ihn gezwungen hätte den politischen König Israels zu sein, wie dies bereits geschah (Johannes 6,15). Er empfahl ihnen nicht nur eine vollkommene Zurückhaltung, sondern “von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen„ (Matthäus 16,21).

Als Petrus diese Worte hörte, nahmen “Fleisch und Blut„ bei ihm wieder die Oberhand und er konnte der Eingebung des himmlischen Vaters nicht mehr folgen. In seiner Überzeugung, der Messias müsste das Königreich in Israel wiederherstellen, konnte er sich den Tod des Retters “der Nation„ nicht vorstellen. Mit einer heftigen Bewegung “nahm ihn Petrus beiseite„ und machte ihm Vorwürfe, indem er sagte: “Das darf nicht mit dir geschehen!„ (Matthäus 16,22). Wenn dies schon die Haltung der Apostel nach zwei Jahre Unterweisung war, dann kannst du dir vorstellen was die anderen Juden über Jesus dachten… und vor allem Judas Ischariot, der nur nach dem Königreich Israel strebte.

Nachdem Jesus den Petrus gelobt hatte, weil er ihn als Messias anerkannte, tadelt er ihn für seine “Vorwürfe„. Die messianische Vorstellung Petrus war noch sehr irdisch geprägt: “Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen„ (Matthäus 16,23). Seit Samuel, wollen die Israelis ein israelisches Königreich, welches von Gott verurteilt wird!

Durch die Verurteilung des Staates Israel führt Gott in der Welt ein neues Prinzip ein, welches das Gewissens der Menschen urteilt. Dieses Prinzip ist gültig für uns, Menschen des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Kriterium und ein Massstab für den wahren Glauben: Die Menschen, die für die Errichtung und das dauerhafte Bestehen Israels gewirkt haben, oder heute noch wirken, denken nicht wie Gott, sondern denken wie Menschen, gemäss den Worten Jesus an Petrus. Die Offenbarung des Johannes sagt uns, dass Gott in den letzten Zeiten seine Botschafter beauftragen wird den “Tempel zu messen„, d.h. das Gewissen der Menschen, und besonders der Gläubigen (dargestellt durch den “Tempel„) zu prüfen (Offenbarung 11,1 & 21,15). Diese Prüfung vollbringt sich heute durch den Staat Israel: Diejenigen, die sich für diesen Staat bekennen, sind gegen Gott. Diejenigen, die Israel Widerstand leisten wirken im Sinne des weltweiten Heilsplanes Gottes.
Durch die Frage an seine Apostel: “Für wen haltet ihr mich?„ hat Jesus das Gewissen der Apostel erforscht. Dadurch zeigte sich, dass sie ihn als Messias anerkannt hatten… aber gemäss ihrer Vorstellung sollte er das israelische Königreich wiederherstellen. Vor seiner Auferstehung fragten sie ihn noch: “Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?„ (Apostelgeschichte 1,6). Sie hatten also die Gedanken ihres Heilands noch nicht verstanden, obwohl er “ihnen nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt hatte, dass er lebt; 40 Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen„ (Apostelgeschichte 1,3).

Durch die von Jesus vorgenommene Prüfung der Aposteln offenbarte sich ihr unerschütterlichen Glauben an ihm: “Du bist der Messias!„. Nach zwei Jahren Vorbereitung hatten sie erst diesen ersten Schritt vollzogen. Der zweite Schritt – nämlich die Anerkennung, dass der Messias kein Nationalist ist – musste noch vollbracht werden. Die Apostel waren aber zu jener Zeit unfähig weiter zu kommen. Sie waren durch die uralte, zwar irrige aber traditionnel gewordene Vorstellung des Messias, als irdischer König von Israel, gelähmt. Diese Vorstellung war für alle Juden eine Selbstverständlichkeit und wurde nie in Frage gestellt.

Die Gewissheit, Jesus sei der Messias, war für Petrus bereits ein riesiger Schritt vorwärts. Der Rest konnte auf diese Gewissheit aufgebaut werden: “Noch vieles habe ich euch zu sagen„, sagt Jesus zu den Zwölf, “aber ihr könnt es jetzt nicht tragen„ (Johannes 16,12). Sie konnten damals nicht verstehen, dass derjenige, der alle ihre Hoffnungen für die Errichtung des israelischen Reiches verkörperte, auf tragischer Weise, genagelt auf einem Kreuz, enden würde.

Erst als Jesus die Stärke ihres Glaubens an ihm garantiert hatte, “begann„ er ihnen den Plan Gottes zu offenbaren: “Er müsse vieles erleiden und getötet werden…„ (Matthäus 16,21-23). “Sechs Tage„ nachdem Jesus von seinem Tod und diesem menschlich gesehen erdrückenden Ausgang seines Messianismus gesprochen hatte, verwandelte sich Christus vor ihren Augen in ein helles Licht. Dadurch drückte er die tiefen Gründen dieser Tragödie und seine freiwillige Hingabe für ihr Heil aus. Er deutete damit auch an, dass er genügend mächtig gewesen wäre, um diesen Tod zu vermeiden. Sie mussten wissen, dass er, falls er es gewollt hätte, diesem schändlichen Tod hätte entkommen können, er, der vor ihnen verklärt wurde und der Tote auferstehen liess. Er hat sich aber in ihrem Interesse auf freie Weise der Aufopferung hingegeben: “Es ist gut für euch, dass ich fortgehe„ (Johannes 16,7), sagt Jesus zu ihnen. Und auch: “Ich gebe mein Leben hin… Niemand entreisst es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen„ (Johannes 10,17-18). “Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt„ (Johannes 14,29).

Behalte also, dass Jesus aus freiem Willen akzeptierte, sich seinen Henker hinzugeben, um seine Jünger zu retten. Er musste aber zuerst ihren Glauben an seinem Messianismus garantieren. Nachdem er sich über den Glauben seiner Apostel vergewissert hatte, prüft Jesus weitere intime Freunde: “Ich bin die Auferstehung und das Leben! Glaubst du das?„, fragt er Marta, “Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist…„, antwortete sie (Johannes 11,25-27). Und wovon sollte Jesus die Seinen retten? Von der zionistischen Lüge, der Täuschung des Nationalismus, der Anmassung in welcher sie umherirrten, zu glauben sie seien die einzigen Auserwählten und seien in Gottes Augen viel wichtiger als die Nicht-Juden. In einem Wort wollte Jesus alle die wirklich an ihm glaubten vom Feuer des Fanatismus und Materialismus befreien.

Um den Glauben seiner Jünger zu stärken, wollte Christus ihnen die Macht seines Körpers über die Elemente der Natur zeigen. Sie waren Zeugen davon wie er auf dem Wasser lief. Petrus konnte es nicht nachmachen. Ihr Glaube wurde dadurch gestärkt (Matthäus 14,25-33).

Zum zweiten Mal erwähnt Jesus seinen bevorstehenden Tod und seine Apostel “wurden sehr traurig„ (Matthäus 17,22-23). Umso mehr, weil es kurz nach der Verklärung geschah.

Zum dritten Mal wiederholt Jesus: “Der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert… und gekreuzigt„ (Matthäus 20,17-19). “Aber„, fügt Lukas hinzu, trotz all diesen Mahnungen, “verstanden die Zwölf das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen, und sie begriffen nicht, was er sagte„ (Lukas 18,31-34). Sie waren nämlich vom israelischen Reich besessen und meinten dieses illusorische Reich würde (mit Jesus) sofort erscheinen (Lukas 19,11).

Das “Reich Gottes„ auf Erde bedeutet für die Juden das israelische Reich in Palästina. Für Jesus war es nicht so. Wie stellst du dir das Reich vor?

Die ganze jüdische Gemeinschaft war von der politischen Macht so sehr geblendet, dass die eigene Mutter der zwei Apostel Jakobus und Johannes zu Jesus kam, um eine materielle Gunst für seine zwei Söhne zu erbitten. Dies geschah gleich nach der dritten Ankündigung des Leidens Jesus: “Damals kam die Mutter der Söhne des Zebedäus zu Jesus, weil sie ihn um etwas bitten wollte…: ‘Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen’… Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder„ (Matthäus 20,20-24). Die Jünger stritten um den ersten Rang, weil sie glaubten das Reich sei irdisch und werde gleich erscheinen. Jeder meinte er sei besser geeignet für den Posten des Premierministers oder für andere wichtige Ministerposten.

Auf die Frage der Apostel: “Wer ist im Himmelreich der Grösste?„, antwortete Jesus nicht: “Du bist es Petrus oder du ein anderer„, sondern “er rief ein Kind herbei… Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Grösste…„ (Matthäus 18,1-4). Und als Antwort auf die Frage der Mutter Jakobus und Johannes sagte Jesus: “Ihr wisst, dass die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen… Bei euch soll es nicht so sein… wer bei euch der Erste sein will soll euer Diener sein…„ (Matthäus 20,24-28).

Um den Aposteln jede Illusion zu nehmen, lädt Christus sie ein ihm auf dem Weg des Opfers und nicht der irdischen Herrlichkeit zu folgen: “Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich… Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt (wie es die Israelis begehren), dabei aber sein Leben einbüsst?„ (Matthäus 16,24-26). Hatte Christus nicht das Reich dieser Welt, welches Satan (Matthäus 4,9-10) und danach die Juden (Johannes 6,15) ihm darboten abgelehnt? Hingegen der Antichrist im heutigen apokalyptischen Zeitalter hat dasselbe Reich von der Hand des “Drachen„ (Satan) angenommen (Offenbarung 13,2).

Die meisten Lehren Jesus zielten auf die Abschaffung der Ghetto- und Kastenmentalität in welcher die damalige jüdische Gemeinschaft versunken war. Gerade weil er diese fanatische Mentalität zerstören wollte, sagte Jesus zu seinen jüdischen Zuhörern: “Ich bin nicht gekommen, um Frieden (das israelische „Shalom“, eine „Pax israeliana“) zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter… und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein„ (Matthäus 10,34-36). Das Schwert von welchem Jesus spricht ist das Schwert des Wortes, welches zerschneidet.

Die Juden werfen Jesus diese Worte vor, welche angeblich das göttliche Gebot der Ehrfurcht vor den Eltern verletzen würde. Das stimmt nicht. Christus wollte dadurch sagen, dass sich einige Eltern gegen ihre Kinder, die die nicht-politischen Lehren Jesus folgen, erheben werden. Die Eltern werden behaupten ihre Kinder seien gegen die jüdische Nation und nicht patriotisch. Die Kinder, die sich von ihren Eltern einschüchtern lassen und Christus aufgeben, sind nicht würdig seine Jünger zu sein: “Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig„ (Matthäus 10,37). Gott soll als erster bedient sein. Dies Haltung bedeutet sich selbst Gewalt antun, um die Ketten der menschlichen Traditionen zu brechen. Diese Ketten hindern uns nämlich daran, das Reich Gottes zu erobern (Matthäus 11,12).

Die Mehrheit der modernen Gesellschaften und auch diejenigen, die behaupten an Gott und an die Demokratie zu glauben, sind wegen ihrem Fanatismus verdammt. Was würden heute die Israelis, die Christen, die Moslems und die ganze Welt von Jesus sagen, wenn sie den Messias hören würden sich so auszudrücken? Was würden die Juden des 20. Jahrhunderts in Palästina sagen, wenn sie hören würden, dass Jesus ihnen das göttliche Recht einen israelischen Staat in Palästina zu gründen verneint? Was würden die Christen sagen, wenn sie hören würden, dass Jesus der Staat des Vatikans und der heidnisch gewordene christliche Kult im Allgemeinen verurteilt? Wer kann sich von seiner eigenen Familie loslösen, um freiwillig Jesus zu folgen? In Wahrheit nur wenig Leute.

Warum musste Christus getötet werden?

Durch seinen Tod hat Jesus der Vorstellung eines zionistischen Messias einen tödlichen Schlag gegeben, denn er starb ohne zuvor ein irdisches Reich in Israel errichtet zu haben. Nach seinem Tod glaubten seine Jünger weiterhin an ihn als Messias, obwohl er das Reich der Dynastie von David nicht wiederhergestellt hatte.

Jesus musste auf diese Art sterben, um durch seinen Tod am Kreuz den jüdischen Nationalismus zu töten. Dadurch gab er dem Wesen des wahren Judentums, welches geistig und nicht politisch ist, ein neues Leben.

Durch seinen Tod befreite Jesus die Seinen, indem er der Gedanke eines geistigen und weltweiten Messias, der für die ganze Menschheit in die Welt kam, und nicht nur für die alleinigen Juden, entfesselte. Der Besitz einer Bibel, ein Buch welches in der Vergangenheit von den Juden eifersüchtig zurückbehalten wurde, verdankest du, ein Nicht-Jude (oder Nicht-Jüdin) alleine dem Tode Jesus. Die priesterliche hebräische Kaste verhinderte vollständig den Zugang zu den Worten der Propheten, denn diese Worte verurteilten sie. Die jüdischen Führer wollten ihrer Scham nicht vor der ganzen Welt enthüllen.

Die Beschlagnahme der Bibel durch die Priester bewirkte, dass nicht nur die Nicht-Juden, sondern auch die Mehrheit der Juden keinen Zugang zu ihr hatten. Erinnere dich daran, dass Hosea den Priestern den Vorwurf machte, sie liessen das Volk im Unwissen (Hosea 4,4-6). Auch Malachia verurteilte sie, weil sie die Wissenschaft Gottes hinter den Gittern ihrer Lippen gefangen hielten (Maleachi 2,7-9). Auch Jesus hat sich gegen das Priestertum empört und klagte es an, sie hätten “den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegengen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert„, sagte er ihnen (Lukas 11,52 & Mt 23,13). Als er “die Schlüssel des Himmelreichs„ an Petrus gab, hat Jesus die Tür zur Erkenntnis Gottes aller Völker der Erde eröffnet (Matthäus 16,19). Er entriess dabei diese Schlüssel von den Händen der unfruchtbaren priesterlichen Kaste.

Es brauchte eine ungeheuere unendliche Liebe und einen unbesiegbaren Mut, um sich den Israelis zu stellen. Jesus zögerte nicht durch dieses brennende Feuer zu gehen, um uns durch den israelischen eiserne Vorhang das Licht zu bringen: “Denn Gott hat die (ganze) Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat„ (Johannes 3,16).

Was würden die heutigen Juden in Israel und besonders die Rabbiner einem Jude, der jede Form vom hebräischen Nationalismus ablehnt antun? Der Kern des Bösen kommt von der Tatsache, dass die Juden eigensinnig auf das Fortbestehen des Staates Israel beharren. Dieser Staat war der zentrale Streitpunkt zwischen Jesus und den Juden, wie er es auch zwischen Samuel und ihnen war… und zwischen Gott und ihnen (1 Samuel 8). Hätten sie den göttlichen apolitischen Messianismus anerkannt, dann hätte es keinen Grund gegeben, dass Jesus durch den physischen Tod hätte gehen müssen. Er hätte weiterhin den für alle Menschen offenen geistigen Weg gelehrt und hätte sich auf die Hilfe der ganzen israelitischen Gemeinschaft abstützen können.

Es waren einzig die Jünger Jesus, die den Glauben für die Heiden zugänglich machten. Dies geschah zum grossen Staunen einiger Juden und war ein Skandal für gewisse andere (Apostelgeschichte 10,34-48 / 11,1-18 / 14,27 / 15,7-12 / 26,23…usw.). Jesus musste bis zum Kreuz gehen, um den politischen und fanatischen Messianismus zu töten. Der an Petrus überreichte “Schlüssel„ hat aber viele Früchte hervorgebracht (Matthäus 16,19).

Wann soll man verzeihen oder urteilen?

Gewisse Leute verstehen die Lehre Jesus über die Vergebung und das Urteil sehr schlecht. Sie meinen man soll allen Leute immer alles, bedingungslos verzeihen, ohne je jemanden zu verurteilen. Eine solche Haltung ist eine Geisteskrankheit und ein Verzicht auf menschliche Würde. Es ist ein grünes Licht für das Böse in der Welt.

Hier die Absicht Christus betreffend Vergebung und Urteil:

Die Vergebung

Sie ist unter einer Bedingung gegeben: “Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn zurecht… Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich… dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner„ (Matthäus 18,15-17). Heiden und Zöllner waren durch die Gemeinschaft der Gläubigen ausgestossen.

Dies bedeutet man soll nicht unversöhnlich sein und sich durch einen Fehler aufhalten lassen, sondern sein Herz dem Anderen öffnen, falls der Verweis akzeptiert wurde. Falls der Fehler bereut wird, soll man auch vergeben, um auch selbst vergeben zu werden: “Wenn ihr den Menschen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben… Wenn ihr aber nicht vergebt, dann wird euch euer Vater auch nicht vergeben„ (Matthäus 6,14-15). Wenn aber der Schuldige seinen Fehler nicht bereut, dann soll er ausgestossen werden, weil er dann “wie einen Heiden„ zu betrachten ist.

Vergeben bedeutet also nicht eine schwache Haltung zu haben, weil:

  1. Man muss den Sünder tadeln, und sogar öffentlich wenn notwendig und
  2. falls er eigensinnig auf seine Verfehlungen beharrt und nicht zuhört, dann soll man mit ihm brechen.
    “Wenn dein Bruder sündigt, Weise ihn zurecht„, sagt Lukas, “und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern! so sollst du ihm vergeben„ (Lukas 17,3-4). Falls die Reue ehrlich ist, muss nach dem Tadel ein zärtliches Vergeben folgen.

Die Rolle Johannes der Täufer war gerade diejenige, zur Umkehr einzuladen, um die Vergebung zu verdienen.
Allerdings gibt es eine Sünde, die “weder in dieser noch in der zukünftigen Welt„ vergeben wird, sagt Jesus. Es ist die Sünde “gegen den Geist„ (Matthäus 12,31-32). Sie besteht darin, seine Ideen und seine Gedanken gegen diejenigen Gottes zu richten. In diesem Fall gibt es keine Vergebung, denn es gibt nie eine wahre Reue. Als Jesus diese Worte sagte, richtete er sich an die Pharisäer, die ihm Widerstand leisteten und seine wundertätige Macht dem Teufel und nicht “dem Geist Gottes„ zuschrieben (Matthäus 12,22-28). Man kann es den religiösen Leuten nicht vergeben, wenn sie den Geist Gottes in den göttlichen Werken nicht erkennen. Das ist ein Aspekt der Sünde gegen den Geist. Der Stolz und der Egoismus sind andere Beispiele. Das Buch der Offenbarung stellt eine Liste solcher Sünden auf (Offenbarung 21,8).

Diese schlimme und unvergebliche Sünde besteht in der stolzen und unlogischen Ablehnung einer offensichtlichen Wahrheit. Die Augen wegzudrehen, um seine Schuld nicht zu sehen oder die Schönheit als hässlich zu bezeichnen und das Wahre als falsch, ist eine Sünde gegen den göttlichen Geist: “Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen„, sagt Jesaja (Jesaja 5,20). Sich erlauben zu urteilen, ohne Gott zu befragen bedeutet “vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen und daran zu sterben„ (Genesis 2,17). Dies geschieht, weil man sich die Freiheit genommen hat entsprechend der eigenen menschlichen Mentalität, die so oft verzerrt ist, auf oberflächlicher Art zu urteilen, statt sich dem Geist Gottes, als Urteilskriterium zuzuwenden.

Johannes sagt wir sollten für einen Bruder beten, “der eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt; und Gott wird ihm Leben geben (durch die Gnade der Reue)„. Hingegen sagt er “nicht zu beten für diejenigen, die bis zum Tod sündigen„ (1 Johannes 5,16-17). Es handelt sich um die Sünde gegen den Geist Gottes, für welche Gott unerbittlich ist. Es sind nämlich die Feinde Gottes, die diese Art von schlimmen Sünden begehen, auch wenn sie sich als Gläubige bekennen. Die wahren Kinder Gottes kennen diese Art von Sünde nicht: “Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht, sondern der von Gott Gezeugte (Jesus Christus) bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an„, sagt Johannes noch (1 Johannes 5,18-19). Für die Feinde Gottes zu beten, ist eine Beleidigung Gottes: “Du aber, bete nicht für dieses Volk!… Denn ich werde dich nicht erhöhen„, sagt der göttliche Vater dem Jeremia (Jeremia 7,16).

Wir müssen Gottes Geist in uns haben, um die Sünde, die verzeihbar ist von derjenigen, die es nicht ist zu unterscheiden. Gott gibt seinen wahren Kindern seinen Geist (Lukas 11,13). Die Tiefe des Herzens kann mit Gottes Licht und anhand der allgemeinen Haltung der Person erkannt werden. Auf diese Weise kann auch die ehrliche von der unehrlichen Reue erkannt oder unterschieden werden. Im Lichte Gottes erkennt man, ob die betroffene Person sich ohne Hoffung auf Befreiung an seine Fehler klammert oder nicht.

Das Urteil

Viele Leute meinen – zu unrecht – Jesus hätte den Gläubigen verboten andere zu urteilen, als er sagte: “Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden„ (Lukas 6,37).

Um irgendeine Sünde zu erkennen, muss man aber urteilen. Als Jesus sagte man solle nicht richten, wandte er sich an Zuhörer, die gewohnt waren andere auf oberflächlicher Weise zu verurteilen und entsprechend ihren Interessen und ihrer Gedankenwelt zu betrachten. Sie lehnten Jesus ab, weil sie ihn auf der Basis oberflächlicher Tatsachen richteten: sein armes Auftreten, welches zu ihren pompösen Vorstellungen des Messias nicht passte. Die jüdischen Führer haben Jesus nicht nach den messianischen Prophezeiungen und den Kriterien der Gerechtigkeit, die eine absolute Objektivität verlangen, beurteilt.

Eine solche Objektivität kann erst erreicht werden nachdem man sich von den Vorurteilen und den blinden Leidenschaften befreit hat. Man sollte sich davor hüten, einen Urteil über die Haltung anderer abzugeben, solange diese innere Reinigung in uns nicht vollbracht ist: “Urteilt nicht nach dem Augenschein„, sagt Jesus, und er fügt gleich hinzu: “Urteilt gerecht„ (Johannes 7,24).

Man soll vorallem sich selbst urteilen, seine Fehler bekennen, sie korrigieren, um klar zu sehen. Erst dann ist man fähig die anderen auf “gerechter Weise„ und nicht nach unserer Meinung zu urteilen. Und die Gerechtigkeit schreibt uns vor das Böse in uns zu entfernen und “dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen„, hatte Jesus gesagt (Matthäus 7,5).

Jesus sagt man solle “das Heilige nicht den Hunden geben, und unsere Perlen nicht den Schweinen vorwerfen„ (Matthäus 7,6). Um das zu erfüllen, muss man zuerst urteilen, ob dieser ein “Hund„ oder der andere ein “Schwein„ ist.

Daraus lässt sich schliessen, dass das Urteilen eine Aufgabe ist, vor welcher man sich nicht drücken kann. Unsere Urteile sollen aber im Lichte Gottes, entsprechend seiner vollkommenen Gerechtigkeit abgegeben werden.

Jesus und die Reichen (Matthäus 19,16-26)

Christus ist nicht gegen den Besitz materieller Reichtümer. Er ist aber gegen die Tatsache, dass man sich geizig an das Geld binden lässt und es gegenüber den geistigen Werten bevorzugt: “Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon (Gott des Geldes) dienen„ (Matthäus 6, 24).

Als Jesus den jungen, reichen Mann zu seiner Nachfolge als Apostel einlud, nachdem dieser sich von seinen Gütern zugunsten der Armen hätte trennen sollen, dann ging der Junge “traurig weg; denn er hatte ein grosses Vermögen„. Er war nicht bereit auf sein Vermögen im Hinblick auf den Gewinn geistiger Gütern zu verzichten (Matthäus 19,22)

“Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen„ (Matthäus 19,23), hatte Jesus weiter gesagt. Nicht weil er reicht ist, sondern weil er sein ganzes Vertrauen in das materielle Reichtum und nicht in Gott setzt: “Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines grossen Vermögens im Überfluss lebt„, sagt Jesus (Lukas 12,15). Somit sollten die, “die in dieser Welt reich sind, nicht ihre Hoffnung auf den unsicheren Reichtum (Geld, usw.) setzen, sondern auf Gott… Sie sollen wohltätig sein… freigiebig sein… um das wahre (ewige) Leben zu erlangen„ (1 Timotheus 6,17-19).

Unter den Jüngern Jesus waren auch Reiche. Sie machten aber einen guten Gebrauch von ihren materiellen Gütern: “Ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef„ legte den Leichnahm Jesus in sein eigenes Grab (Matthäus 27,57-60). Auch Lazarus und seine beiden Schwestern – Martha und Maria – waren reich, sowie Zachäus, der “sehr reich war„ (Lukas 19,2). Er wurde gerettet, weil er sich entschloss “die Hälfte seines Vermögens den Armen zu geben, und wenn er zu viel gefordert hatte, das Vierfache zurückzugeben„ (Lukas 19,1-10; siehe auch 2 Korinther 8,13: die Gleichheit suchen, ohne in Not zu geraten).

Wie alle Juden glaubten auch die Apostel, dass materieller Reichtum ein Zeichen des Segens sei. Sie waren erstaunt vor den Worten Christus über die Reichen und fragten: “Wer kann dann gerettet werden?„, wenn selbst die Reichen solche Schwierigkeiten hätten (Matthäus 19,25). Jesus hatte ihnen aber bereits die Prophezeiung Jesaja in Erinnerung gerufen: “Die gute Nachricht wird den Armen gekündigt„ (Matthäus 11,5 & Jesaja 61,1). Deshalb “sah Jesus sie an (sie, die arm waren) und sagte zu ihnen: ‘Für Menschen (auch wenn sie reich sind) ist das (das Heil) unmöglich, für Gott aber ist alles möglich’ (Matthäus 19,26). Dadurch gab er ihnen zu verstehen, dass Gott sie als arme Leute, die auf alles verzichteten (auch wenn es wenig war), um ihm nachzufolgen bevorzugte. Er bevorzugte sie gegenüber den Reichen, die es ablehnten ihm zu folgen.

Zusammengefasst kann man sagen: es gibt Reiche, die durch die gute Anwendung des Geldes auch geistig reich sind. Diese folgen Jesus nach. Es gibt aber auch Reiche, die geistig gesehen elendig sind, weil sie an ihrem Geld hangen. Ihre ganze Sicherheit hängt von ihrem Geld ab. Es gibt hingegen Arme, die geistig gesehen reich sind, weil sie ihr Vertrauen ganz in Gott, der sie nie enttäuscht, setzen (Matthäus 6,25-34). Es gibt Arme, die doppelt elendig sind, denn sie dursten nach Geld und sind bereit alles zu unternehmen -auch ungerechterweise- um immer mehr zu besitzen, statt ihr Schicksal Gott alleine zu überlassen.

Die Verfluchung des Feigenbaumes (Matthäus 21,18)

Diese Verfluchung geschah wirklich. Sie ist aber vor allem symbolisch. Merke dir, dass sie nach der Vertreibung der Händler aus dem Tempel und vor der Rückkehr Jesus in den Tempel ausgesprochen wurde. Dort wurde er von den religiösen Führern aufgehalten, um mit Arglist befragt zu werden (Matthäus 21,23-27). Der Feigenbaum (wie auch die Rebe) ist ein Symbol Israels. Als Jesus ihn verfluchte, fühlten sich die jüdischen Führer betroffen (wie sich z.B. Libanesen betroffen fühlen, wenn jemand die Zeder, Symbol des Libanons, verflucht). Diese Verfluchung der heuchlerischen Schriftgelehrten und Pharisäer wird im Kapitel 23 von Matthieu offensichtlich. Das ganze Kapitel ist der Verurteilung dieser „Nattern und Schlangenbrut“ gewidmet. Das vergossene, unschuldige Blut wird „auf sie kommen“. Das Kapitel endet mit der Verurteilung Jerusalems, das durch den verfluchten Feigenbaum symbolisiert wurde (Matthäus 23,37-39). „Es war nicht die Zeit der Feigenernte“ sagt Markus (Markus 11,13). Jesus wusste also, dass er in dieser Jahreszeit keine Feigen auf dem Feigenbaum finden konnte. Der Symbolismus ist somit offensichtlich. Wie der Feigenbaum, der keine Früchte trägt, diese Tatsache durch die vorhandenen Blätter verbirgt, so schminkt sich auch Jerusalem, um seine Boshaftigkeit und seine unzähligen Mordtaten zu verbergen (siehe Jeremia 4,30 & Matthäus 23,37). Lies das Gleichnis des sterilen Feigenbaums (Lukas 13,6-9).

Diese Geschichte enthält eine tiefere Lehre: „… Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, dann werdet ihr nicht nur das vollbringen, was ich mit dem Feigenbaum getan habe; selbst wenn ihr zu diesem Berg sagt: Heb dich empor, und stürz dich ins Meer! wird es geschehen“ (Matthäus 21,21). „Feigenbaum“ und „Berg“ sind zwei Symbole Israels. Jesus sprach „als er in die Stadt zurückkehrte“ (Jerusalem: Matthäus 21,18). Er schaute die Stadt an, als er redete. Sie ist dieser „Berg“, der „ins Meer geworfen wird“. Das Buch der Offenbarung berichtet ebenfalls darüber (Offenbarung 8,8). Dieser Berg ist das Tier der Apokalypse. Die Gläubigen werden aufgefordert ihm Widerstand zu leisten soll und es durch einen unerschütterlichen Glauben zu besiegen. Es soll „ins Meer“, aus welchem es hervorging, „gestürzt“ werden (Offenbarung 13,1). Dies ist die Lehre aus der Geschichte des Feigenbaumes. Sie soll heute nach der Rückkehr dieses verfluchten „Berges“, welcher so viele kleingläubige Personen irreführte, in Taten umgesetzt werden. (In der Bibel stellt der Berg Zion oft Israel dar: Michea 3,12 / Joel 2,1 / Daniel 9,20).

Die Steuern (Matthäus 22,13-17)

Die Römer erhoben Steuern von den besetzen Ländern. In Palästina zahlten die Juden diese Steuern in der üblichen Münze dieses Zeitalters, nämlich die römische Münze mit dem Kopf Cesar. Obwohl ein so genanntes israelisches Reich mit dem König Herodes damals existierte, gab es keine israelische Münze.

Für die Juden war es eine unerträgliche Entfremdung solche Steuern bezahlen zu müssen. Jüdische Beamte wurden durch die Römer für die Erhebung der Steuern bei ihren Genossen eingesetzt. Deshalb hassten die Juden diese Beamten. Es waren Zöllner. Durch die Wahl von Matthäus (ein Zöllner) hat Jesus viele Juden herausgefordert und verärgert (Matthäus 9,9-11).

„Die Pharisäer veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes (eine Sekte zur Unterstützung des Königs Herodes, der vom Volk unbeliebt war und deshalb Männer hatte, die im Tempel und in den Städten das Verhalten der Juden spionierten) zu Jesus zu gehen, um ihn zu Fall zu bringen: ‘… Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?’“ (Matthäus 22,15). Hätte Jesus „ja“ geantwortet, dann wäre er als Verräter der jüdischen Nation betrachtet worden. Er hätte sich den Groll des Volkes, welches ihn bewunderte angezogen. Dadurch hätte er sich selbst geschadet und wäre in die „Falle der gestellten Frage“ gelaufen, wie es die Pharisäer wollten (Matthäus 22,15). Falls Jesus „nein“ geantwortet hätte, dann wäre er bei den Römern als Revolutionär, der das Volk verhindert die Steuern zu zahlen, angeklagt worden. Die Falle war gut gestellt.

Eigentlich hätten die Juden gewünscht, dass Jesus dieser nationalistische Revolutionär gewesen wäre. Sie hätten ihn dann unterstützt. Hatten sie nicht bereits versucht ihn als König von Israel einzusetzen? (Johannes 6,15). Erst als sie seine apolitischen Absichten verstanden, entschlossen sie sich ihn zu töten. Sie beschuldigten ihn etwas vorzuhaben, was sie eigentlich gewollt hätten: Einen Aufstand gegen Rom. Die Heuchler! Die Geschichte mit der Münze ereignete sich am Ende der Mission Jesus, als die Juden, enttäuscht, verstanden hatten, dass seine Mission nicht nationalistisch war. Sie entschlossen sich ihn zu töten.

Jesus entkräftigte ihre List: „Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle? Zeigt mir die Münze… Wessen Bild und Aufschrift ist das?“ Sie antworteten: „Des Kaisers“. Also war das in Israel verwendete Geld vom Bild Cäsar gekennzeichnet und nicht vom Bild Herodes oder irgendeinem anderen jüdischen König der Vergangenheit. Die lapidare Antwort Jesus zerschmetterte seine Gegner: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“. Die Anhänger des Herodes berichteten sicher mit Unbehagen ihrem König über diese Worte.

Die Juden akzeptierten mit der römischen Münze zu kaufen oder verkaufen. Deshalb hätten sie es auch akzeptieren sollen den Römern die Steuern zu zahlen.

Die Wahrheit über Judas

Warum hat Judas Jesus verraten?
Wenige Leute können eine klare Antwort auf diese Frage geben.
Versuche selbst zu antworten bevor du den Text weiter liesst.
Weshalb war Judas bereit Jesus nachzufolgen? Die Antwort zu dieser Frage wird uns den Schlüssel zur Beantwortung der ersten Frage geben.

Judas erwartete von Jesus einzig und alleine die Wiederherstellung des Königreiches David. Er wollte, dass Jesus seine ganze geistige Macht im Dienste dieses politischen Zieles einsetzen würde. Judas strebte nach einer glänzenden Schlüsselstelle. Die Wunder Christus interessierten ihn nicht. Sie weckten nicht einmal eine Bewunderung oder einen Enthusiasmus. Somit konnte er sich in seinem Urteil auch nicht geistig erheben. Seine Ausrichtung blieb irdisch ausgeprägt.

Nach der Brotvermehrung war die Volksmenge voller Bewunderung. Sie wollten Jesus zum König proklamieren. Er entzog sich. Sie suchten ihn und als sie ihn fanden mussten sie einen Vorwurf entgegen nehmen: „Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt… Müht euch für die Speise, die für das ewige Leben bleibt“ (Johannes 6,26-27).

Alle diese Leute waren, wie Judas, nur durch materielle Vorteile interessiert. Als Jesus von der wahren Speise, welche der Seele das ewige Leben gibt, sprach, hörten sie deshalb auch nicht mehr zu. Jesus schloss seine Rede mit den Worten: „Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben“. Johannes erklärt weiter: „Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde“ (Johannes 6,64-71).

Judas zählte also zu denjenigen, die nicht an die tiefe Bedeutung der Wunder Jesus glaubten, obwohl er ein direkter Zeuge davon war. Noch schlimmer als seine Gleichgültigkeit war die Tatsache, dass er weiterhin Jesus nachfolgte, obwohl er nicht an ihn glaubte. Er hätte sich mit der Volksmenge, die Jesus verliess auch entfernen sollen, als Jesus zu den Zwölf sagte: „Wollt auch ihr weggehen?“ (Johannes 6,67). Warum blieb er? Weil er persönliche Vorteile vom politischen Reich, das Jesus in seinen Augen einsetzen sollte, erwartete. Nur diese Tatsache war für ihn wichtig.

Jesus kannte die wahren Absichten dieses falschen Jüngers und sagte: „Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel“. Johannes lässt uns nicht raten wer dieser „Teufel“ war und sagt: „Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn verraten: einer der Zwölf“ (Johannes 6,67-71).

Als sich Petrus gegen Jesus empörte, weil er von seinem bevorstehenden Tod sprach, erwiderte ihm Jesus: „Weg mit dir, Satan“ (Matthäus 16,23). Petrus aber akzeptierte schlussendlich das geistige Reich Jesus. Nur einer der Zwölf klammerte sich an seinem Teufel: „Einer von euch ist ein Teufel“, hatte Jesus klar ausgedrückt. Es war nur einer: Judas Iskariot.

Ein weiterer Unterschied zwischen Petrus und Judas ist, dass Petrus bei der Verleugnung Jesus (Matthäus 26,69-75) unter dem Eindruck der Überraschung war. Hingegen war die Verratung Judas vorgedacht und kalt berechnet. Die Sünde Petrus ist verzeihbar, diejenige des Verräters ist gegen den Geist gerichtet und ist nicht verzeihbar (Markus 3,28-30 / Johannes 15,22-24 / 1 Johannes 5,16).

Judas entschloss sich Jesus zu verraten, als er die Hoffnung auf die Erfüllung seines grössten Wunsches, nämlich die Errichtung des Königreiches Israel verlor. Der Entschluss entwickelte sich stufenweise im Herzen Judas. Der Wunsch zur Tat überzugehen entstand „sechs Tage vor dem Paschafest“, während dem Mahl im Hause Lazarus (Johannes 12,1-11). Es war fünf Tage vor der Kreuzigung und vier Tage vor dem Verrat im Garten des Ölberges. Während dem Mahl bei Lazarus „nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füsse… Judas Iskariot sagte: ‘Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben’; Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte“ (Johannes 12,5-6). Das ist der unbekannte Charakter Judas und sein wahres Gesicht: ein Dieb. Der Apostel Johannes, der uns dies offenbart kannte ihn gut.

Jesus beantwortete die ungeschickte Bemerkung Judas: „Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch“ (Johannes 12,7-8). Jesus richtete diese Worte an den Verräter mit einem scharfen und durchdringenden Blick. Judas spürte in seinem Gewissen die erdrückende Wirkung. Judas konnte diese Zurückweisung und der an Maria gerichtete Lob nicht ertragen: „Überall auf der Welt, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat“ (Matthäus 26,13). Judas hingegen hatte sie für die gleiche Tat tadeln wollen. „Darauf“, sagt Matthäus, „ging Judas zu den Hohenpriestern“, um ihnen der Messias auszuliefern (Matthäus 26,14-15). Sein Stolz konnte diese öffentliche Beleidigung nicht ertragen.

Die Heuchlerei Judas zeigte sich ebenfalls, als Jesus den Aposteln verkündete: „Einer von euch wird mich verraten“. Sie waren betroffen und alle fragten: „Bin ich es etwa, Herr?“. „Da fragte Judas (wohlwissend, dass er gemeint war): Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es“ (Matthäus 26,20-25).

Durch die Auslieferung Jesus, erhoffte Judas das Vertrauen des jüdischen Priestertums zurück zu gewinnen. Als ihm bewusst wurde, dass er sowohl die Anerkennung der Apostel wie auch diejenige der Juden verloren hatte, war er völlig verzweifelt und erhängte sich. Er wusste genau, dass er ein unschuldiger Mann an die Gehässigkeit seiner Henker ausgeliefert hatte (Matthäus 27,3-4).

Judas erwartete nicht einen solchen dramatischen Ausgang. Vielleicht hoffte er durch die Auslieferung, Jesus vor vollendeten Tatsachen zu stellen, indem er glaubte ihn zwingen zu können zusammen mit den religiösen Führern schlussendlich doch noch das Königreich in Israel zu errichten. Man kann aber die Hand Gottes nicht erzwingen und ihn sogar durch Todesbedrohung zur Erfüllung unseres Willens bringen. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“. Judas hat Gott auf die Probe gestellt. Und er tat dies im eigenen Interesse, weil er so sehr begierig war, zu den Mächtigen dieser Welt zu zählen.

Erst als Judas „sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, hatte er Gewissensbisse betreffend seiner Tat“ und er bedauerte Jesus nachgefolgt zu sein (Matthäus 27,3). Dadurch war sein Traum beendet. Das ist der wirkliche Grund seines Bedauerns. Er hatte aber keine Reue, die ihm die göttliche Verzeihung und das Heil gegeben hätte. Er hatte nur noch die Wahl des Todes, um vor der Realität zu flüchten. Er begang Selbstmord!

Dieser Selbstmord ist ein Symbol für das endgültige Schicksal des alten und modernen Zionismus. Durch sein Tod hat Jesus ein Ende an die falschen zionistischen Hoffnungen, die zum geistigen Selbstmord führen, gesetzt: „Durch sein Tod hat Jesus den Tod besiegt“, sagt die Osterlithurgie. Die Juden, die Jesus liebten wurden von einem sicheren geistigen Tod gerettet. „Tod, wo ist dein Sieg?“, sagt Paulus nach seiner Bekehrung zu Jesus (1 Korinther 15,55). Deshalb „musste der Messias all das erleiden“ und durch den Tod gehen (Lukas 24,26). Nachdem die zionistische Illusion auf dem Kreuz vernichtet wurde, stand Jesus vom Tode auf, um dem Judentum sein wahres Gesicht und seinen Jüngern die wahre Hoffnung zurückzugeben.

Gedanken
Auch andere Juden wollten, wie Judas, Jesus nicht aus geistigen, sondern aus nationalistischen Gründen nachfolgen. Matthäus berichtet über zwei Fälle (Matthäus 8,18-22):

  1. Der Schriftgelehrte, der zu Jesus sagt: „Ich will dir folgen, wohin du auch gehst“. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jesus viele Wunder vollbracht und die Leute waren voller Begeisterung für ihn. „Als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren“. Es war das Ufer des Tiberiassee. Am anderen Ufer befand sich aber eine heidnische Gegend, die von den Juden verachtet war und deshalb auch kaum besucht wurde.

    In der allgemeinen Begeisterung kennzeichnet sich dieser Schriftgelehrte durch das Angebot seiner Dienste und den Wunsch Jesus, wohin er auch geht, sogar zum unreinen Land der Heiden (geächtet von der Tora), nachzufolgen. Es war ein Schriftgelehrter, also eine Person mit viel Vorurteile und erfüllt vom israelischen Patriotismus. Er war bereit Jesus zu folgen wie irgendein Patriot einen militärisch revolutionären Führer folgen würde, der bewaffnet sich zur Befreiung der Heimat losstürzt.

    Die Heimat Jesus ist jedoch himmlisch und nicht geographisch. Der Schriftgelehrte hatte dies nicht vorausgesehen. Deshalb lässt Jesus durchblicken, dass er keinerlei irdischen Ruhm mit ihm geniessen würde: „Der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann“, oder in anderen Worte: Warum willst du mir nachfolgen? Gewisse Leute meinen Jesus hätte das Angebot des Schriftgelehrten abgelehnt. Das ist nicht der Fall. Er hat mit zwei Worten seinem Gewissen nur die wahren Anforderungen und die Opfern durchblicken lassen, welche von einem Jünger des Messias erbracht werden sollten. Vermutlich hat der Schriftgelehrte auf sein Angebot verzichtet, denn er zählte nicht zu den Aposteln. Es ist also der Schriftgelehrte, der sich zurückzog und nicht Jesus, der ihn ablehnte.

  2. Dies erklärt auch weshalb „ein anderer, einer seiner Jünger“, der die Antwort Jesus zum Schriftgelehrten hörte ihm, sagte: „Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben“, und dann werde ich dir nachfolgen. Er wollte sich auf elegante Art zurückziehen: „Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben“, erwiderte ihm Jesus, um seinen Vorwand zu entkräften (Matthäus 8,21-22).

Judas hätte sich auch, wie viele andere, zur richtigen Zeit zurückziehen sollen (Johannes 6,60,71). Aber von seinen materialistischen Begierden beherrscht, zog er es vor … widerwillig weiterhin zu hoffen und abzuwarten… bis zur Verzweiflung, zum Verrat und zum Selbstmord.

Die letzten Zeiten (Matthäus 24)

Einige Tage -etwa drei oder vier- vor dem Ende seines irdischen Lebens, sprach Jesus zu den Aposteln von einem anderen Ende, nämlich vom Ende des Tempels und somit des Staates Israels, die beide im Jahre 70 unseres Zeitalters, ungefähr 35 Jahre nach dieser prophetischen Verkündung, zerstört wurden. Es war das zweite „Ende“ Israels.

Als ich vom Prophet Ezechiel sprach hatte ich erwähnt, dass auch er zu jener Zeit das Ende Israels, welches im Jahre 586 v.Chr. stattfand, verkündet hatte. Es war das erste „Ende“ Israels.

Zu unserer Zeit -genauer seit 1948- und zum dritten Mal, existiert in der Welt wieder einen israelischen Staat, 2000 Jahre nach seiner zweiten Zerstörung. Er geht bald seinem Ende entgegen, wie bei den beiden vorhergehenden Mal. Wenn Jesus nämlich vom Ende spricht, dann meint er, wie damals Ezechiel, das Ende Israel, einen Staat, der ein Hindernis für den Plan Gottes ist.

Israel wurde ein erstes Mal zerstört, um den Juden zu zeigen, dass das Ziel Gottes nicht ein hebräischer Nationalismus ist. Auch sollte der erwartete Messias nicht als einen „jüdischen Patriot“, der sich in die militärische Eroberung der Welt losstürzt mit dem Ziel das israelische Reich zu erweitern (Zionismus), gesehen werden. Israel wurde ein zweites Mal zerstört (70 n.Chr.), um darauf verdeutlichen, dass der Messias bereits in der Person von Jesus in die Welt gekommen war. Er wird ein drittes Mal und das letzte Mal -für immer- zerstört werden und wird nie mehr erscheinen. Durch dieses dritte und letzte Ende Israels sollen die Menschen informiert werden, dass die Rückkehr Jesus unmittelbar ist, wie im Evangelium vorausgesagt.

Einige Tage bevor Jesus durch Judas ausgeliefert wurde, befand er sich mit seinen Aposteln in Jerusalem. Die Apostel bewunderten das Gebäude des Tempels, welches durch Herodes der Grosse verschönert wurde. Jesus sagte gleich zu ihnen: „Seht ihr das alles? Amen, das sage ich euch: Kein Stein wird hier (in Jerusalem) auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden!“ (denke an die innere Empörung Judas, als er dies hörte). Sie fragten ihn: „Sag uns, wann wird das geschehen, und was ist das Zeichen für deine Ankunft und das Ende der Welt“ (Matthäus 24,2-3).

Beachte welche Frage durch die Apostel gestellt wurde: sie wollten wissen „wann wird das (die Zerstörung des Tempels) geschehen“ und auch „was ist das Zeichen für deine Ankunft (politisch, glaubten sie)“, die das „Ende der (heidnischen) Welt“ bedeuten wird. Sie verstanden, dass Jesus nach der Zerstörung des prächtigen Tempels regieren würde. Nach ihrer Vorstellung, sollte er danach trotzdem das israelische Königreich wie zu Zeiten Davids und Salomos wiederaufbauen und die Macht der heidnischen Nationen mit Rom an ihrer Spitze beenden. Jesus aber wollte von der Zerstörung des Tempels und dem politischen Ende Israels sprechen. Denn Israel ist auf widersprüchlicher Weise das Symbol des Heidentums. Hatte Christus nicht gesagt, dass der römische Hauptmann („heidnisch“) mehr Glauben hatte als alle Israelis, diese „Söhne des Reiches Israel, die (wegen ihrer Ablehnung Jesus) hinausgeworfen werden in die äusserste Finsternis“? (Matthäus 8,5-13).

Besonders heute nach der Rückkehr des Staates Israel, sind wir fähiger geworden die prophetischen endzeitlichen Prophezeiungen Jesus, die sich in den Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas befinden, zu verstehen. Johannes spricht nicht davon, denn er schrieb sein Evangelium viel später als die synoptischen (45 Jahre ungefähr) und wusste, dass sie darin bereits erwähnt waren.

Jesus beantwortete die Frage der Apostel („wann wird es stattfinden“) auf eine viel umfassendere Art, als von ihnen erwartet. Seine Antwort bezog sich nicht nur auf die Zerstörung des Tempels und das zweite Ende Israels (welches 35 Jahre später stattfand), sondern auch auf zukünftige Ereignisse. Diese werden nach dem dritten Erscheinen Israels im Jahr 1948 und vor seinem dritten und endgültigen Ende stattfinden.

Das dritte Erscheinen des zionistischen Staates hat eine spezifische weltweite und geistige Wichtigkeit: Sie findet kurz vor der Rückkehr Christus im Gewissen der Auserwählten statt. Diese Rückkehr begann mit der Offenbarung des apokalyptischen Geheimnisses am 13. Mai 1970. Das dritte und endgültige Ende Israels ist sehr nahe.

Die Zeichen der Zeiten

Die Kapitel 13 von Markus und 21 von Lukas sprechen von diesen eschatologischen Prophezeiungen (Endzeit). Die wichtigsten Zeichen davon sind:

Verfolgung der Apostel

Die Apostel wurden vor dem zweiten Zusammenbruch Israels verfolgt, wie dies angekündigt wurde (Lukas 21,12). Auch heute verfolgt Israel die Feinde, die ihm in Gerechtigkeit Widerstand leisten. Das kündigt aber das Ende Israels an.

Jerusalem von den Heiden und manche falsche Messias erobert

Die Heiden in Jerusalem sind ein Zeichen seines bevorstehenden Zusammenbruchs. Gestern waren die Römern, die Heiden, die die Stadt eroberten, den Tempel verbrannten und die Juden in die ganze Welt zerstreuten (Lukas 21,23-24). Heute hingegen sind die so genannten Juden die Heiden, die Jerusalem erobern. Sie sind die modernen Heiden (wegen ihrer Ablehnung Jesus). Ihre massive Anwesenheit in Palästina und in der Heiligen Stadt deutet auf das nahe und endgültige Ende des Staates Israel an: „Jerusalem wird von den Heiden (die “falschen Juden„, in Offenbarung 2,9 & 3,9) zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen“ (Lukas 21,24). Es wird also das Ende der sichtbaren und okkulten zionistischen Macht in der Welt sein.

Manche falsche Messias werden auftreten und sagen „die Zeit (des zionistischen Messias) ist da“. Es sind falsche Propheten (die heutigen Zionisten), die im Staat Israel einen „Beweis“ für die Zeit der Ankunft ihres israelischen Messias sehen. Sie meinen er sei jetzt an der Tür und werde sich bald der ganzen Welt offenbaren. Jesus hatte in der Tat gesagt: „Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin der Messias! und sie werden viele irreführen (Matthäus 24,5)…Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias! oder: Da ist er! so glaubt es nicht“ (Matthäus 24,23-24). Wir haben gehört wie die Israelis behaupteten die messianische Zeit sei endlich gekommen. Einige sagten Ariel Sharon sei der Messias, andere behaupteten Menahem Begin sei der Messias und noch andere der Rabbi Meir Kahana sei der Messias, der König Israels. Wir wissen, dass Jesus der einzige Messias Gottes ist und dass die messianische Zeit mit ihm vor 2000 Jahren begonnen hat.

Internationale Spannung und nukleare Bedrohung

„Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen…Die Völker werden bestürzt und ratlos sein (nuklearer Krieg: Lukas 21,25-26)… Ein Volk wird sich gegen das andere erheben… (Matthäus 24,7)… Dann wird man den Menschensohn (Jesus) kommen sehen… (Lukas 21,27)“. Deshalb bezeichnen wir diese Ereignisse als „Zeichen der Zeit“, d.h. sie finden kurz vor der Wiederkunft Jesus statt.

Weltweite Verbreitung des Evangeliums

„Dieses Evangelium vom Reich (die gute Nachricht von der Ankunft des Messias in die Welt) wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das Ende (drittes und endgültiges Ende Israels)“ (Matthäus 24,14). Heute ist das Evangelium überall auf der Welt bekannt. Es wurde in mehr als 360 Sprachen und 1500 Dialekten übersetzt. Das Ende des israelischen Antichrists ist ganz nahe sowie das Erscheinen des von der Apokalypse und von Petrus angekündigten „neuen Himmel und der neuen Erde“ (Offenbarung 21,1 / 2 Petrus 3,13).

Die Apostel der letzten Zeiten

Jesus sagt: „Dann… werden sie den Menschensohn kommen sehen… Er wird (zuerst) seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen…“ (Matthäus 24,30-31).

Diese „Engel“ sind Menschen, die zur letzten Zeiten von Gott gesandt werden, um alle Leute guten Willens in der Welt durch die Erinnerung an die eschatologischen Prophezeiungen zu „erwecken“. Diese Gesandten werden die Erfüllung der „Zeichen der Zeit“ aufzeigen (Wiedererscheinen Israels, weltweite Verfolgung seiner Feinde, internationale Spannungen, Nuklearangst, weltweite Verbreitung des Evangeliums).

Der „laute Posaunenschall“, der die „klugen Jungfrauen“ des Gleichnisses erweckt (Matthäus 25) ist die Botschaft der Offenbarung. Sie offenbart die Identität des „Tieres der Apokalypse“ (Offenbarung 13), dem es gelang die „Jungfrauen“ zu täuschen und sie einzuschlafen. Die Offenbarung ist der „laute Ruf mitte in der Nacht“ (Matthäus 25,6), wenn alle schlafen. Er soll die Seelen guten Willens, die durch die satanische List des zionistischen „Tieres“ getäuscht wurden, aus ihrem tiefen Schlaf ziehen (Matthäus 25,1-7).

Matthäus ist der einzige, der von den Apostel der letzten Zeiten spricht. Er berichtet über die Worte Jesus über das Ende der Zeiten: „… Wenn dann die Zeit der Ernte da ist (letzte Wahl der Auserwählten am Ende der Welt), werde ich den Arbeitern sagen (es ist also Jesus selbst, der seine “Arbeitern„, d.h. die Apostel der letzten Zeiten aussenden wird): Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune“ (Matthäus 13,30). Weiter sagt er: „Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt (das “Unkraut„) und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen“ (Matthäus 13,40-42). „So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel (Apostel der letzten Zeiten) werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen“ (Matthäus 13,49-50). Lies jetzt das Kapitel 13 von Matthäus.

Einige Erläuterungen zu Matthäus 24

Der unheilvolle Greuel am heiligen Ort im heiligen Land (Palästina) stellt Israel, der Höhepunkt des Unheils dar. Denn obwohl dieser Staat von Gott verworfen ist, stellt er sich dennoch als „auserwähltes Volk“ und als Werk Gottes auf dem heiligen Land der Bibel dar.

Dieser Staat, der so viel Zerstörung und Gräueltaten anrichtete, stellt sich als „unschuldiges Lamm“ dar und klagt die anderen als Terroristen an. Tatsächlich ist er der „raubgierige Wolf“, der durch seine mörderischen Taten leicht erkennbar ist, trotz der Verkleidung als unschuldiges Lamm (Matthäus 7,15-16). Die in Palästina vor den Augen der ganzen Welt begangenen israelischen Mordtaten machen aus Israel dieses „unheilvolle Gräuel“ – die Vollkommenheit in der Abscheu – im heiligen Land, welches von Daniel (Daniel 9,27 / 11,31 / 12,11) vorausgesagt und von Jesus ebenfalls erwähnt wurde (Matthäus 24,15).

Wehe aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind…“, denn ihre Flucht wird wegen der Schwangerschaft schwieriger sein. Jesus droht nicht den schwangeren Frauen, sondern er hat Mitgefühl. Man sollte übersetzten: „Unglücklich die Frauen, die schwanger sind und in jenen Tagen stillen werden“. Denn es werden schwierige Tage sein (Matthäus 24,19).

Betet darum, dass ihr nicht an einem Sabbat fliehen müsst“. Es ist eine ironische Bemerkung von Christus, denn die Juden dürfen an einem Sabbat nicht weiter als einen Kilometer laufen… Um ihren Feinden zu entfliehen, werden sie nämlich sehr grosse Distanzen hinterlegen müssen… (Matthäus 24,20).

Du kannst jetzt mit der systematischen Lektüre der synoptischen Evangelien beginnen, ohne dabei besondere Schwierigkeiten zu finden. Danach kannst du zur Lektüre der Apostelgeschichte übergehen, nachdem du meine Erläuterungen gelesen hast.

Die Apostelgeschichte

Dieses Buch ist die Fortsetzung des Lukas-Evangelium und wurde auch von ihm geschrieben. Es ist das zweite Buch, welches an „Theophilus“ gewidmet wurde, um ihm über „alles was Jesus getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde“ zu berichten (Apostelgeschichte 1,1-2). Dieses Buch informiert uns über die Handlungen der Apostel nach der Auffahrt Jesus bis zum Jahr ca. 62 n.Chr., kurz vor dem Martyrium von Petrus und Paulus, welches in Rom im Jahr 64 n.Chr. stattfand.

Als Historiker der Apostel, schreibt Lukas als Reisebegleiter von Paulus. Nachdem Lukas zuerst von Paulus im Singular schreibt, wechselt er plötzlich in die Mehrzahl, weil er dann selbst zur Paulus-Gruppe gehörte: „Er durchquerte Syrien… Er erreichte Derbe… Er nahm Timotheus mit sich… Er durchwanderte Phrygia…“. Und später schreibt er: „Wir wollten sofort nach Mazedonien abfahren; denn wir waren überzeugt, dass uns Gott dazu berufen hatte“ (16,1-10). Lukas hat sich dem Paulus in Troas, in der aktuellen Türkei angeschlossen (siehe biblische Karte).

In seinem „ersten Buch“ (Evangelium) hatte Lukas dem Theophilus über die Ankunft des Messias berichtet. In seinem zweiten Buch (Apostelgeschichte) erzählt er ihm die Verbreitung der evangelischen Botschaft „in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8). Diese Grenzen waren Rom. Lukas berichtet über den Widerstand der dortigen, fanatischen Juden gegen die weltweite nicht-rassistische Botschaft Jesus. Dieser Widerstand ging bis zur Verfolgung und Tötung einiger Apostel und Jünger Jesus durch die Juden. Du wirst die Geschichte der Bekehrung vieler Juden und Heiden und ihrer Vereinigung in der Person Jesus noch lesen.

Ich werde auf die wichtigen Stellen des Buches und auf den geistigen Inhalt hinweisen, um das wichtigste und den Geist, den uns Lukas vermitteln will zu unterstreichen. Danach wirst du das Buch aufmerksam durchlesen. Es hat eine grosse Bedeutung für uns heute, denn mit dem Wiedererscheinen Israels ist es höchst aktuell. Der andauernde Widerstand der modernen Israelis gegen Jesus und ihre subtile aber reale Verfolgung der Jünger Jesus, verleihen der Botschaft der Apostelgeschichte einen sehr aktuellen und zutreffenden Charakter.

Die Apostel verstanden noch nicht (Apostelgeschichte 1,6)

Bei der Auffahrt Jesus hatten die Apostel die innere Dimension des Reiches Gottes immer noch nicht verstanden. Sie fragen Jesus: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?“. Nach drei Jahre Ausbildung und „Hirnwaschung“, nach der Kreuzigung, der Auferstehung Christus und seinem wundervollen Aufenthalt während 40 Tagen mit ihnen, sind die Apostel immer noch so weit. Es brauchte eine Intervention des Hl. Geistes und viel Zeit damit sie zur Einsicht über die wahre Natur des Reiches und der „Wiederherstellung“ kamen (Apostelgeschichte 3,21).

Das Pfingstfest

Fünfzig Tage nach der Auferstehung (Ostern) gibt Gott den Aposteln seinen Geist, seine „Mentalität“. Zu jener Zeit feierten die Juden das Fest der „Ernte“. Dieses Fest symbolisiert die geistige Ernte durch das Evangelium, die Wahl der Auserwählten durch die Gabe des Heiligen Geistes an alle, die daran glauben (Johannes 4,34-38 / Lukas 10,2 / Matthäus 13,30 / Apostelgeschichte 14,15-16). Die Ungläubigen haben keinen Anteil an diesem Geist, der heilt und der Seele das ewige Leben sowie das Glück spendet.

Die Apostel werden dann nicht nur von den Hebräern verstanden, sondern auch von allen, die nicht hebräisch sprechen. Nach der babylonischen Sprachverwirrung, wo sich die Menschen untereinander nicht mehr verstanden, war das eine Form der Wiederherstellung (Genesis 11,1-9).

Der starke jüdische Widerstand

Dieser Widerstand charakterisiert das ganze Buch der Apostelgeschichte. Petrus sagt deshalb: „Wahrhaftig, verbündet haben sich in dieser Stadt (Jerusalem) gegen deinen heiligen Knecht Jesus, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels (die Juden von überall her)“ (Apostelgeschichte 4,27). „Gegen Jesus“ bedeutet „Anti-Christ“. Johannes spricht von ihnen wenn er auf den Antichristen hinweist (1 Johannes 2,22 / 4,1-6 / 2 Johannes 7). In der heutigen Endzeit hat sich dasselbe anti-christliche Verbündnis, das aus den Israelis der ganzen Welt besteht, erneut gebildet. Obwohl die Israelis Jesus verleugnen, konnten sie die Unterstützung der so genannten christlichen Nationen gewinnen (siehe die Texte „Der Antichrist und die Wiederkunft Christi“ und „Die Christen und Israel“). Der Widerstand der Juden führte zur Verfolgung und zum Martyrium der Apostel und der Jünger Jesus. Stefanus war der erste Martyrer (Apostelgeschichte 7 und 12,1-2).

Die Bekehrung Paulus

Lukas insistiert auf die Bekehrung Paulus zu Christus. „Paulus aber war mit dem Mord Stephanus einverstanden“ (Apostelgeschichte 8,1) und „wütete mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn“ (Apostelgeschichte 9,1). Er wiederholt dreimal die Geschichte seiner Bekehrung (Apostelgeschichte 9,1-19 / 22,5-16 / 26,10-18). Er erwähnt auch, dass dieser eindrucksvolle Umsturz von Paulus stattfand, nachdem dieser „versuchte die Kirche zu vernichten; er drängte in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und lieferte sie ins Gefängnis ein“ (Apostelgeschichte 8,3). Paulus handelte aber mit gutem Willen. Er war davon überzeugt, der Sache Gottes zu dienen. Er war durch die Liebe zu Gott bewegt und nicht durch Hass gegen Jesus, wie die anderen Verfolger der Jünger. Deshalb verdiente er durch Christus selbst und nicht durch Menschen erleuchtet zu werden. Gott alleine konnte ihn von der Falschheit seiner Taten überzeugen (Galater 1,11-17 / 1 Timotheus 1,12-16).

Der Glaube wird den Heiden weitergegeben(Apostelgeschichte 10,1-11 und 10,18)

Es brauchte eine göttliche Intervention sowohl bei den Heiden (Apostelgeschichte 10,1-8) als auch bei Petrus (Apostelgeschichte 10,9-24), damit die biblische Botschaft – die Erkenntnis des einzigen Gottes -an die Heiden und danach ganze Welt weitergegeben wurde. Die jüdische, priesterliche Kaste hatte diese Botschaft für die Heiden hermetisch verschlossen.

Die ersten jüdischen Jünger Jesus waren selbst erstaunt, dass diese Erkenntnis bei den nicht-Juden verbreitet wurde: „Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum (ewigen) Leben geschenkt“ (Apostelgeschichte 11,18). Denn die Juden glaubten, und glauben es heute noch, dass die nicht-Juden, im Gegensatz zu ihnen, keinen Geist hätten und somit nur für diese Erde lebten. Sie hätten keinen Anteil an das ewige Leben und an die Auferstehung. Ihr Schicksal wäre ähnlich wie dasjenige der Tiere, die keine ewige Seele besitzen.

Diese vom hebräischen Fanatismus geprägte Verachtung der Heiden hat die Mission der Apostel, besonders bei der jüdischen Gemeinschaft, sehr schwierig gemacht. Die evangelische Botschaft musste in der Tat das grosse Hindernis des jüdischen Extremismus durchbrechen. Es war ein vom israelitischen Klerikalismus aufgebautes psychologisches unüberschreitbares Hindernis. Gott alleine konnte es brechen. Er tat es, indem er zum gleichen Zeitpunkt bei einem Heide, der Hauptmann Kornelius, und beim Apostel Petrus intervenierte. Die gut besinnten Juden waren darüber sehr erstaunt und die fanatischen Juden derselben Gemeinschaft begannen einen heftigen Widerstand dagegen (Apostelgeschichte 22,21-22). Ohne diese direkte Intervention Gottes wäre die evangelische Botschaft nie zu den Heiden übergegangen.

Dieser heftige Widerstand der Juden gegenüber der göttlichen Botschaft der Apostel Jesus äusserte sich auf verschiedene Weise:

  1. Die Verfolgung der Apostel und der Gläubigen, wie bereits erwähnt. Man sollte davor nicht erstaunt sein, denn auch die Propheten wurden in Israel verfolgt.
  2. Eindringen in die Reihen der Christen, um die Gläubigen von ihrem Glauben an Jesus abzuwenden und zur Einhaltung des mosischen Gesetzes zurückzuführen (Apostelgeschichte 15,1-5 / 20,28-30). Diese hinterhältige Methode war sogar bei einigen Aposteln erfolgreich. Danach drängten sie selbst auf die Ausübung des mosischen Kultus (unwirksam für das Heil, wie es Paulus später erklärt: Galater 3,11), und unterlagen dem Druck dieser „Eindringlinge, die sich eingeschlichen hatten, um … argwöhnlich zu beobachten“ (Galater 2,4). Sie beobachteten die erste christliche Gemeinschaft schon zu beginn. Somit verlangt z.B. Apostel Jakobus, der sogar das Haupt der christlichen Gemeinschaft in Jerusalem war, von Paulus, dass er sich dem mosischen Kult beuge, wie es „viele Tausende unter der Juden, die gläubig (in Jesus) geworden sind“ tun „und sie alle sind Eiferer für das Gesetz (von Mose)“ (Apostelgeschichte 21,17-26). Paulus musste vor den Forderungen Jakobus nachgeben. Trotzdem haben die Juden ihn verfolgt und „wollten ihn umbringen“ (Apostelgeschichte 21,31).
  3. Das jüdische Eindringen in die christliche Gemeinschaft wurde durch Paulus (Galater 1,7 / 2,4 / 6,12; Titus 1,10-14 / 2 Korinther 11,13-15 / Kolosser 4,11), durch Petrus (2 Petrus 2,1) und Judas (Judas 1,4 & 12; vergleiche mit 1 Korinther 11,17-33) verurteilt.
  4. Jüdische Anspornung der Heiden gegen die Apostel (Apostelgeschichte 14,2 / 17,5-9).
  5. Paulus wird angeklagt er sei „ein Rädelsführer der Nazoräerpartei“ (Apostelgeschichte 24,5). Sie wollten damit bei den Römern den Eindruck erwecken, es handle sich um eine politische Partei, die sich Cesar widersetzt, um einen anderen König, Jesus, anstelle des Kaisers einzusetzen (Apostelgeschichte 24,14 / 17,7 / 25,8). Dieselbe List wurde durch die Juden gegen Jesus angewendet. Sie wird auch von den Christen gegen ihre Religionsbrüder, die Apostel der letzten Zeiten, verwendet. Diese Apostel haben nämlich die Mission den Antichristen, Israel, zu denunzieren. Man beschuldigt sie, sie würden sich mit politischen Themen auseinandersetzen. In der Tat bekämpfen sie aber die Politisierung der Spiritualität, die von den Zionisten und ihrer Verbündeten vollbracht wird.

„Nach den Schriften“ (Apostelgeschichte 17,2-3)

Paulus „legte ihnen die Schriften aus und erklärte, dass der Messias leiden und von den Toten auferstehen musste“ (Apostelgeschichte 17,2-3). Die Gläubigen „forschten Tag für Tag in den Schriften nach, ob sich dies wirklich so verhielte“ (Apostelgeschichte 17,11). Jeder wahre Christ muss fähig sein „aus der Schrift nachzuweisen, dass Jesus der Messias ist“ (Apostelgeschichte 18,28) und dass Israel (der Jesus als Christus verleugnet) der von Johannes angekündigte Antichrist ist (1 Johannes 2,22).

Petrus empfiehl „stets bereit sein, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petrus 3,15).

Wir können unser Glauben nicht verteidigen, wenn wir die Heiligen Schriften nicht kennen. Nur durch die biblische Erkenntnis können wir Apostel von Jesus, der wahre und einzige Messias, sein.

Das Ziel dieses Bibelkurses besteht darin, diese Erkenntnis denjenigen geben, die berufen sind Jünger Jesus zu werden und die diesem göttliche Ruf folgen wollen.

cb_voyage-paul-1_de
Die erste Reise von Paulus (46-48 n.Chr.)
cb_voyage-paul-2_de
Die zweite Reise von Paulus (49-52 n.Chr.)
cb_voyage-paul-3_de
Die dritte Reise von Paulus (53-57 n.Chr.)
cb_voyage-paul-4-rome_de
Die Reise nach Rom (59-62 n.Chr.)
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Copyright © 2024 Pierre2.net, Pierre2.org, All rights reserved.