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Brot des Lebens und neues Priestertum

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Das „Brot des Lebens“

Das „Brot des Lebens“ ist Gott, der Schöpfer selbst! Sich von diesem Brot ernähren heisst Gott selbst in sich aufzunehmen und selbst mit Ihm zu leben. In welcher Form kann man sich von Ihm ernähren? Der Messias Jesus von Nazareth hat es uns erläutert:

„‚Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern… Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, für das Leben der Welt`. Das stritten sich die Juden und sagten: ‚Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?‘ Jesus sagte zu ihnen: ‚Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in Mir, und Ich bleibe ihn ihm…‘ Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: ‚Was er sagt, ist unerträglich (er übertreibt)!…‘ Jesus fragte sie: ‚Daran nehmt sihr Anstoss? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?! Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben‘… Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher“ (Johannes 6,35-66).

Der Abfall dieser ungläubigen Jünger entmutigte Jesus nicht. Er setzte seinen Plan weiterhin um. Während dem letzten Ostermahl, das Er mit seinen Aposteln teilte, gab Er die Antwort auf die von den Juden gestellten Frage: „Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?“. In der Tat, nahm Er Brot und einen Kelch mit Wein und gab sie ihnen:

„Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis, dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: ‚Nehmt und esst, das ist mein Leib‘. Dann nahm er den Kelch (mit Wein), sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: ‚Das ist mein Blut, das Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden… Tut dies zu meinem Gedächtnis’…“ (Markus 14,22-25 / Matthäus 26,26-29 / Lukas 22,15-20 / 1 Korinther 11,23-25).

Dieses neue Ostermahl wurde durch Jesus am Vorabend seiner Kreuzigung eingesetzt in der Gestalt von Brot und Wein, welches sein Fleisch und sein Blut, also auch seine Seele und sein göttlicher Geist verkörperte. Dieses einfache Mahl enttäuschte viele Juden, die ein königliches messianisches Mahl mit einem triumphalen und donnernden Charakter erwarteten, in Einklang mit einem ehrgeizigen zionistischen Reich auf Erde. Diese Enttäuschung wurde durch den Prophet Hosea vorausgesagt:

Tenne und Kelter werden ihnen die Freundschaft entziehen, und der neue Wein wird sie enttäuschen“ (Hosea 9,2).

Die Tenne – wo früher das Korn geschlagen wurde – ist das Symbol des Brotes des Lebens. Der Kelter – wo die Traube in Wein vergärt wird – ist das Symbol des Weins des Lebens. Diejenigen, die sich von Jesus abwenden, ernähren sich weder vom Produkt der Tenne noch vom Wein des himmlischen Kelters und enthalten sich folglich selbst vom ewigen Leben. Das ist die göttliche Botschaft Jesus für die Welt, eine Botschaft, die immer aktuell und bis ans Ende der Welt gültig bleibt.

Der Koran lädt ebenfalls die Gläubigen an diesen himmlischen Tisch ein:

„O Jesus, Sohn der Maria, sagten die Apostel, kann dein Herr uns einen Tisch (mit Speisen) vom Himmel herabsenden? Fürchtet den Herrn, antwortete Jesus ihnen, wenn ihr treu seid. Wir möchten, sagten sie, uns daran setzen und davon essen, damit unsere Herzen ruhig sein werden. Wir werden sicher sein, dass du die Wahrheit gepredigt hast, und wir werden Zeugnis ablegen (Zeugnis zugunsten des Tisches). Jesus, der Sohn Marias, sagte dieses Gebet: Gott, unser Herr, sende uns einen Tisch vom Himmel herab, damit er ein Festmahl für den ersten und den letzten von uns sei und ein Zeichen, deines Könnens. Nähre uns. Du bist der grosszügigste der Spender. Gott sagte: Ich will ihn euch hinabsenden, aber Unglück über jenen, der nach diesem Wunder noch ungläubig sein wird: Ich werde für ihn eine Strafe vorbereiten, die schrecklichste, die je für ein Geschöpf vorbereitet wurde“ (Koran 5; Der Tisch, 112-115).

„Die Frommen befinden sich in Wonne; auf Ruhebetten liegend und können überall hinsehen. Die Glückseligkeit der Wonne sieht man ihnen am Gesicht an. Sie erhalten versiegelten edlen Wein zu trinken, dessen Siegel aus Moschus besteht – danach sollen die Strebenden streben – und dessen Mischwasser von Tasnîm kommt, von einer Quelle, an der diejenigen trinken, die Gott nahestehen. Die Sünder (die es ablehnten davon zu trinken) lachten über die Gläubigen (an den versiegelten Wein)…“ (Koran 88; Die Betrüger, 22-29).

(Siehe unser Text: „Glaubensbetrachtung des Korans“, Kapitel 5.3; Der himmlische Tisch.)

Der Herr Jesus räumte diesem Brot des Lebens eine solch wichtige Stellung ein, dass Er selbst dem Paulus erschien, um ihm seine Einführung und seinen Inhalt zu offenbaren. Paulus erfuhr diese lebenswichtige Tatsache nicht durch die Apostel sondern durch Jesus selbst wie er es den Korinthern sagte:

„Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt“ (1 Korinther 11,23-29).

Dieses himmlische Brot und dieser himmlische Wein waren den Ausgangspunkt für ein neues Priestertum mit einer neuen Generation von Priestern. Unter der Thora, hatten die Priester Tiere geschlachtet, um sie danach Gott aufzuopfern. Sie waren sozusagen „heilige Metzger“ eines Kultus, welches öfters von den Propheten denunziert wurde, da er Gott missfiel und von Ihm abgelehnt wurde:

Psalm 51 (50\),18-19: „Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; an Brandopfern hast du kein Gefallen. Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen“.

Jeremia 7,22: „Ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft“, sagt Gott.

Micha 6,6-8: „Womit soll ich vor den Herrn treten… Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten, mit einjährigen Kälbern?… Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Gerecht handeln, mit Zärtlichkeit lieben und in Demut den Weg gehen mit deinem Gott“.

Hosea 6,6: Gott sagt: „Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer“.

Hosea 14,3: „Kehrt um zum Herrn, nehmt Worte (der Reue) mit euch, und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld von uns, und lass uns Gutes erfahren! Wir danken es dir mit der Frucht unserer Lippen“

Amos 5,21-24: „Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie… Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben, und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen… sondern das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“

Der Koran bestätigt ebenfalls die Nichtigkeit der Tieropfer und verlangt stattdessen das Gebet und die Hingabe an Gott:

„Weder ihr Fleisch noch ihr Blut gelangt zu Gott, wohl aber die Gottesfurcht, die ihr eurerseits empfindet“ (Koran 22; Die Wallfahrt, 37).

Durch die Opfergabe seines eigenes Leibes hat Jesus eine neue Generation von Priestern eingesetzt, welche auf das Opfer seiner eigenen Person auf dem Kreuz gegründet sind. Um teilzuhaben an diesem Priestertum, muss man nicht mehr Tiere schlachten und aufopfern, sondern fähig sein die eigenen Laster aufzuopfern sowie den Egoismus und den Materialismus zu schlachten:

„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Matthäus 16,24). „Darum lernt, was es heisst: Barmherzigkeit will ich, nicht (Tier) Opfer“, sagt Jesus (Matthäus 9,13).

Also wurde wie bereits erwähnt dieses neue Priestertum des Neuen Bundes während dem letzten Ostermahl eingeführt. Es wurde früher durch die Propheten und insbesondere durch Jeremia angekündigt:

„Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schliessen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe… Ich schreibe ihn (dieser neue Bund) auf ihr Herz…“ (Jeremia 31,31-34).

Dieses messianische Mahl wurde bereits zweitausend Jahre vor dem Messias auf prophetischer Weise symbolisiert, nämlich durch das Brot und der Wein, welche dem Abraham durch Melchisedek dargeboten wurden. Dieser war zugleich „König und Priester des Allerhöchsten“, obwohl er allerdings nicht zur Familie Abraham gehörte (Genesis 14,17-20). Deshalb kündigt David bereits tausend Jahre vor der Herkunft Jesus in einer göttlichen Inspiration, dass der Messias zugleich König und „Priester für immer“ nach „der (jedoch nicht jüdische) Ordnung Melchisedeks“ (Psalm 110,1-7) sein wird und nicht mehr nach der jüdischen Ordnung des Bruders Moses Aaron.

Der heilige Paulus erläutert in seinem Brief an die Hebräer (Kapitel 5 –7) diese Revolution im jüdischen Priestertum. Er fasst sie wie folgt zusammen:

„… Denn sobald das Priestertum geändert wird, ändert sich notwendig auch das Gesetz (das religiöse jüdische Gesetz)“ (Hebräer 7,12).

Diese Änderung des Priestertums hat sich im Brot und im Wein, welche durch Jesus an seinem mystischen Tisch geopfert wurden, konkretisiert. Die ersten Christen haben es nicht unterlassen sich mit Einfachheit davon zu ernähren, nämlich ohne protziger Kult, sondern mit viel biblisch-prophetischer Kenntnis bezüglich der Ankunft des Messias, mit tiefem Glauben an Jesus und mit wahrer brüderlicher Liebe. Sie teilten dieses himmlische Mahl an einem geistigen Tisch in der Vertrautheit der jeweiligen Heime:

„Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes (das Brot des Lebens) und an den Gebeten… Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot (des Lebens) und hielten miteinander (geistiges) Mahl in Freude und Einfalt des Herzens“ (Apostelgeschichte 2,42-46).

In der apokalyptischen Zeit in welcher wir seit dem Erscheinen des Antichristen eingetreten sind, wird dieses messianische Priestertum, welches während den Jahrhunderten durch die traditionellen Kirchen verzerrt wurde, in den ursprünglichen reinen Zügen wiederhergestellt, befreit von den heidnisch-folkloristischen Riten. Somit erscheint das Herzstück des christlichen Glaubens: Der Leib und das Blut des Messias anwesend im Brot und im Wein, nämlich diese „Wirklichkeit, die den Leib Christi ist“ (Kolosser 2,17-18).

Das Buch der Offenbarung (Apokalypse) lädt uns also ein das Priestertum so wiederherzustellen wie es durch die ersten Christen ausgeübt wurde: in der Einfachheit der Familien. Jesus selbst lädt uns dazu ein:

„Siehe ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir“ (Offenbarung 3,20).

„Er (Jesus) liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut; er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater (Offenbarung 1,5-6)… Du (Jesus) wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern, und du hast sie für unsern Gott zu Königen und Priestern gemacht; uns sie werden auf der Erde herrschen“ (Offenbarung 5,9-10).

Die Apokalypse lädt uns also ein das Priestertum Jesus wiederherzustellen. Die apokalyptischen Priester gehören ebenfalls zur Ordnung Melchisedek, sind also unabhängig und befreit von den traditionellen Kirchen, so wie Melchisedek unabhängig von der jüdischen Gemeinschaft war. Christus lädt uns in der Apokalypse zu diesem Geist der Freiheit und der Unabhängigkeit ein. Die Ausübung des apokalyptischen Priestertums wurde bereits durch Jesus im Evangelium als Zeichen seiner Wiederkunft offenbart:

„Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten… und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft… Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen“ (Lukas 12,35-40).

Dieser „Tisch“ ist der „Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht“ und diese „verborgene (mystische) Manna“, die Jesus in der Apokalypse seinen Treuen verspricht (Offenbarung 2,7 und 2,17). Um von dieser heiligen Manna zu profitieren, muss man unbedingt an die Interpretation des Buches der Offenbarung glauben, wie sie durch Jesus selbst im Jahr 1970 offenbart wurde (siehe unser Text: „Der Schlüssel zur Apokalypse“).

Die Einladung zur Teilnahme an dieses wiederhergestellte Priestertum ist sowohl an die Männer als auch an die Frauen, ob verheiratet oder ledig, ob jung oder alt, gewidmet. Die Frauen haben Anteil an diesem Priestertum mit dem gleichen Recht wie die Männer. Im Reich Gottes, welches durch Jesus eingeführt wurde gibt es weder Männer noch Frauen; alle sind gleich berufen Kinder Gottes und Priester Gottes zu werden, ohne jegliche sexuelle, rassistische oder andere Diskriminierung. Diejenigen, die den verheirateten Männern das Priestertum verweigern und den Priestern die Heirat verweigern sind „Heuchler“, die von Gott selbst verurteilt werden. Diese Verhinderung offenbart die Notwendigkeit einer Wiederherstellung. Sie ist ein deutliches Zeichen der Endzeit. Paulus sagt in der Tat, dass der Heilige Geist diese „Heuchler“, die die Heirat in den letzten Zeiten verbieten, stark verurteilt:

Der Geist sagt ausdrücklich: In den letzten Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. Sie verbieten die Heirat…“ (1 Timotheus 4,1-5).

Man sollte sich vier wichtige Punkte in diesem Text merken:

  1. Es ist der Heilige Geist selbst und nicht Paulus, der dieser Abfall vom Glauben offenbart; und Er offenbart ihn ausdrücklich.
  2. Diese Abwendung vom Glauben geschieht in den letzten Zeiten. Es ist ein wichtiges Zeichen, welches die Aussagen Jesus über diesen traurigen Zeitraum der letzten Zeiten bestätigt (siehe Matthäus 24,3-25). In der Tat, zu Beginn des Christentums heirateten die Priester und sogar die Bischöfe. Paulus sagt: „Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet…“ (Timotheus 3,2 / Titus 1,5-6).
  3. Diejenigen, die die Heirat verbieten sind diejenigen, „die vom Glauben abfallen und sich betrügerischen Geistern zuwenden“. Es sind diese Heuchler, die so oft in die unterschiedlichen Fallen der Abweichungen und Immoralität, die heute zutage kommen, geraten.
  4. Die Wiederherstellung der klösterlichen Berufung ist eine unausweichliche Konsequenz des hier gesagten. Diese Berufung gehört der Vergangenheit, obwohl aus ihr wahrhaftig heilige Seelen hervorgegangen sind, die aus gutem Willen beigetreten waren. Sie ist aber nicht der direkte Weg im Heilsplan Gottes. Jesus sprach am Vorabend seiner Kreuzigung vor seinen Aposteln wie folgt zu Gott:

    „Vater… Ich habe ihnen dein Wort gegeben… Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen (Satan) bewahrst… Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt…“ (Johannes 17,14-18).

Wir sind in die Welt gesandt und nicht neben der Welt oder in ihre Vororte. Das Leben „in der Welt“ mit Glauben ist eine Herausforderung; nehmen wir sie auf! Es ist gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern in der Welt, dass wir, die Gläubigen, von einem gewissen Nutzen für die Seelen guten Willens, die uns begegnen, sein können. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagt Jesus, „man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäss darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus…“ (Matthäus 5,14-16). Diejenigen, die sich im Gegenteil vor der Welt verstecken, sind dem schlechten Diener des Gleichnisses gleichzustellen, ein feiger Mann, der aus Angst vor seinem Meister sein einziger Talent versteckte, anstatt ihn im Vertrauen auf Gott fruchtbar zu machen. Er wurde schliesslich von seinem Meister verworfen (Matthäus 25,14-30).

Der Gesandte der Apokalypse, dieser „gewaltiger Engel mit dem Regenbogen über seinem Haupt“ (Offenbarung 10,1-2) ist mit Macht gesandt, um die Gläubigen zum Tisch Jesus einzuladen, ohne sich irgendwelcher kirchlicher Autorität zu wenden. Gott selbst akkreditiert ihm diese Macht durch das „kleine aufgeschlagene Buch“, nämlich das Buch der Offenbarung, das er den Menschen offen vorlegt, d.h. durch Jesus selbst deutlich erläutert. Der Regenbogen ist in der Tat das Symbol des Bundes zwischen Gott und den Menschen (Genesis 9,12-17). In anderen Worten hat dieser „Engel“ im Auftrag Gottes die heilige Mission eine Wiederherstellung des Neuen Bundes zu verkünden. Diese Wiederherstellung hat bereits begonnen; sie wurde durch Petrus vorausgesagt; sie wird durch Jesus, der bereits auf geistiger Weise zurückgekommen ist selbst durchgeführt:

„Kehrt um… damit der Herr Zeiten des Aufatmens kommen lässt und Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem…“ (Apostelgeschichte 3,21).

Diese „Wiederherstellung“ ist der „neue Himmel und die neue Erde“, die „neue Jerusalem“, in welcher Johannes kein materieller Tempel sah (Offenbarung 21,22). Der Grund dafür ist, dass das Priestertum sich ins innere der Familien weiterentwickelt hat und das wahre Konzept des Tempels die Gläubigen selber sind. Jedes materielle religiöse Gebäude wird dadurch hinfällig und für die wahren Gläubigen unnötig.

(Siehe unsere Texte: „Kultus und Orte des Kultus“; „Jesus stellt das Priestertum wieder her“; „Die weltweite Wiederherstellung“).

Der Endzweck der verschiedenen Kirchen besteht darin, die Gläubigen um den Leib Christi herum, das „Abendmahl“ wie es einige nennen, das Brot des Lebens, zu versammeln. Gott will aber diese himmlische Speise heute in die Heimlichkeit der Familien oder Personen hinein bringen. Sein heiliger und göttlicher Wille geschehe!

Die ganze Menschheit ist eingeladen an diesem wiederhergestellten Priestertum teilzunehmen. All jene, die an die durch Jesus am 13. Mai 1970 offenbarte Apokalypse – seien sie Männer oder Frauen aus aller Rassen, Sprachen und Farben – glauben, können nur „ja“ sagen, um Priester Jesus zu werden. Diese priesterliche Weihung geschieht in der Vertraulichkeit und auf spontaner Weise zwischen Christus und der Person, die positiv auf seinen Ruf antwortet. Auf dieser einfachen Weise hat man Zugang zu diesem heiligen Priestertum und nimmt die Einladung zu dem Hochzeitsmahl Jesus entgegen (Matthäus 22,1-14). Nur diejenigen, die nicht daran glauben oder die freiwillig es ablehnen zu antworten oder die das würdige „Hochzeitskleid“ nicht tragen entziehen sich selbst diesem Mahl. Man muss sich also nicht mehr an irgendeiner religiösen Hierarchie wenden oder sich dem Ritus der Auflegung der Hände beugen. Der lebendige Christus selbst ist die Autorität, welche dieses Priestertum verleiht. Er legt seine gesegneten Hände auf die Gläubigen, da Er uns selbst „von unseren Sünden erlöst hat und uns zu Königen gemacht hat und zu Priestern vor Gott, seinem Vater“ (Offenbarung 1,6 und 5,9-10).

Für diejenigen, die einen reifen Glauben haben, konkretisiert sich der einzige wahre Kultus heute im Brot des Lebens, welches von jedem bei sich Zuhause auf freier Weise eingenommen werden kann. Das ist die Wiederherstellung und die erste Auferstehung, von welchen die Apokalypse spricht. „Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. Sie werden Priester Gottes und Christi sein…“ (Offenbarung 20,6). Paulus hat Recht wenn er sagt:

„Die Wirklichkeit ist der Leib Christi… Niemand soll euch um ihn bringen…“ (Kolosser 2,17-18).

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