Nach einer Diskussion mit einem moslemischen Freund sende ich Euch diesen Text. Dieser behauptete mit gutem Willen, dass man sich nicht als Sohn von Gott betrachten kann, ohne Gott zu beleidigen und seinen Zorn zu verdienen. Um Gott genehm zu sein, meinte er beharrlich, muss man sich als sein Sklave betrachten.
Diese Mentalität ist in der moslemischen Welt aufgrund eines schlecht verstandenen koranischen Verses weit verbreitet: „Er hat weder gezeugt, noch ist er gezeugt worden“ (Koran 112; Der Glaube ohne Vorbehalt, 3). Gemeint ist „wie es die Göttern der polytheistische Mythologie tun“ zur Zeit als der Koran inspiriert wurde. Dieser Vers gibt also eine Antwortet auf die polytheistische Mythologie und zielt auf keinem Fall auf die geistige Vaterschaft Gottes.
Die Christen, ihrerseits, nennen Gott ihr Vater, aber sie handeln ihm gegenüber als ängstliche Sklaven, als Söhne ohne Vertrauen. Ihre verkrampften Kulte und ihre scheuen und berechneten Haltungen sind den Beweis dafür. Der Hl. Johannes sagt aber: „Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet“ (1 Johannes 4,18).
Die ganze biblische Offenbarung schreit unsere Adoption durch Gott in Jesus. Hier einige Texte dazu:
1. Im Alten Testament hatte Gott schon durch Jeremia gesagt:
Jeremia 3,19: „Ich hatte gedacht: Ja, ich will dich unter die Söhne aufnehmen… Ich dachte, du würdest mich Vater nennen und dich nicht abwenden von mir“.
2. Jesus seinerseits bittet uns darum, uns an Gott als Vater zu wenden:
Matthäus 6,9 / Lukas 11,1: „So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel…“
3. Der Hl. Johannes bestätigt diese Wahrheit:
Johannes 1,12: „Allen aber, die ihn aufnahmen (Jesus), gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“.
1 Johannes 3,1-2: „Seht, wie gross die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heissen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Bruder, jetzt sind wir Kindes Gottes“.
4. Der Hl. Paulus bestätigt ebenfalls mit Entschlossenheit unsere göttliche Adoption in Jesus:
Römer 8,14-15: „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind“.
Galater 4,4-7: „… Gott sandte seinen Sohn… damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn: bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott“.
Diese Offenbarung von Paulus lehrt uns, dass wir durch Jesus einen Geist, eine neue Konzeption unserer Beziehung mit Gott erhalten. Wir sind keine Sklaven aber Söhne. Man muss den Geist Gottes haben, um es zu verstehen. Diejenigen, die den Geist Gottes nicht haben, werden hier nichts verstehen. Deshalb sollten wir in unseren Diskussionen mit den anderen nicht versuchen zu überzeugen. Es genügt, wenn wir informieren, Zeugnis ablegen, den Samen säen und unser Weg weitergehen, ohne zu insistieren.
Diejenigen, die den Geist Gottes haben, und nur diese, werden verstehen.
Gott will Söhne, keine Sklaven. Jesus ist gekommen um uns zu befreien, nicht um uns in die Knechtschaft zu führen (Joh 8,31-36). Man ist „Sohn von Gott“ oder „Sklave des Teufels“. Es gibt am Himmel keine Sklaven, nur Kinder; es gibt beim Teufel keine Kinder, alle sind Sklaven. Gott als Vater abzulehnen, bedeutet Sklave des Teufels zu werden. Das ist die Lehre der göttlichen Offenbarung.
Ausserdem stiftet der Koran die Gläubigen nicht an, die göttliche Vaterschaft zu verwerfen. Wenn der Koran die Gläubigen anregt „Gott anzubeten“, dann lädt er sie ein dies in einem Geist der Freiheit, nicht der Sklaverei zu tun, mit Liebe, nicht mit Angst, als Sohn und nicht als Fremder. Einige lehnen aber sogar die Beziehung von Liebe mit Gott ab. Sie ziehen eine Beziehung voller Respekt vor. Die Liebe schliesst aber den Respekt nicht aus; er schreibt ihn im Gegenteil vor. Es ist „schändlich“, Gott zu lieben, behaupten einige. Nirgends lehrt der Koran so etwas.
Im Gegenteil, verschiedene koranische Verse unterstreichen die Liebe und sogar die zärtliche Liebe zwischen Gott und den wahren Gläubigen:
„Unter den Menschen gibt es welche, die sich ausser Gott seinesgleichen nehmen, indem sie ihnen dieselbe Liebe erweisen wie ihm. Diejenigen aber die glauben, deren Liebe (Hub) zu Gott ist mächtiger“. (Koran 2; Die Kuh,165).
„Bittet euren Herrn um Vergebung und wendet euch hierauf wieder ihm zu! Mein Herr ist barmherzig und voller zärtlicher Liebe (Wadud)“ (Koran 11, Hud,90).
„Denen, die glauben und tun, was recht ist, wird der Barmherzige zärtliche Liebe (Wudd) schenken“ (Koran 19; Maria,96).
Es handelt sich also wohl um Liebe (HUB), um zärtliche Liebe (WUDD) und um Denjenigen, der zärtlich liebt (WADUD). Es ist rührend „WADUD“ zu sein, mit Zärtlichkeit zu lieben. Ja, wirklich, unser Vater liebt uns auf diese Art: „Ich bin sanftmütig und demütig von Herzen (WADUD)…“, hatte Jesus gesagt (Matthäus 11,29).
Und die Bibel drängt uns „Gott mit ganzem Herzen und mit all unserer Kraft zu lieben…“ (Deuteronomium 6,5 / Lukas 10,25-28). Der Hl. Johannes erklärt: „Die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe“ (1 Johannes 4,7-8).
Diejenigen, die anders denken, werden nicht durch Gott aber durch den trügerischen satanischen Geist beleuchtet. Dieser wird sie schließlich von der Liebe Gottes, von der göttlichen Adoption entfernen, um aus ihnen die Sklaven der Dämonen zu machen. Diejenigen, die im Namen des Korans die Liebebeziehung zwischen Gott und dem Menschen leugnen, ignorieren den Geist des Korans und verkennen Mohammed, der edle Prophet des Islams, der wie alle Propheten, von der göttlichen Liebe entflammt war.
Meine geliebte, ich schreibe Euch, damit Ihr die Vortrefflichkeit unserer Berufung in Jesus realisieren. Ohne Anmassung, aber mit grossem Stolz sind wir „schon“ Kinder Gottes und Gott ist unser Vater, ein wunderbarer Vater durch seine unbegrenzte Liebe. Alle Menschen sind zu dieser Adoption eingeladen.
Wir beantworten diesen Anruf mit Liebschaft und immenser Freude. Wir haben zwar nicht das Monopol dieser göttlichen Adoption; wir wünschen im Gegenteil, dass alle Menschen diesem göttlich Ruf mit Einfachheit des Herzens antworten. Jesus ist gekommen, um den Menschen einen solchen Vater zu geben.
Selig sind jene, die ihn akzeptieren, und sich nicht durch vom Teufel inspirierte menschliche Überlegungen, verirren lassen.
Mit unendlicher Dankbarkeit trauen wir uns Gott „Abba (Vater)! Unser Vater“ zu nennen.