Der Name „Antichrist” wurde durch den Hl. Johannes der Strömung gegeben, die sich Christus entgegensetzte: „Der Antichrist ist derjenige, der leugnet, dass Jesus der Christus ist”, sagte er (1 Johannes 2,22).
Dieser Widersacher Christi existierte gemäss Paulus und Johannes bereits in der Vergangenheit. Er muss aber vor der Rückkehr Christi mit Macht zurückkommen und wird dann für immer verschwinden. Er ist erschienen und befindet sich heute in der Welt. Er wird verschwinden ohne je zurückzukehren. Deshalb können wir nicht vom Antichristen von „Morgen” sprechen.
Der Antichrist gestern
„Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt (in der Zukunft) und jetzt sind viele Antichristen gekommen… Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben…” (1 Johannes 2,18-19).
Aus diesen Worten Johannes lässt sich ableiten, dass diese Antichristen die Juden waren, die zuerst an Jesus glaubten und zur jüdisch-christlichen Gemeinschaft kamen aber danach abtrünnig wurden und Jesus als Messias verleugneten, denn er entsprach nicht ihren politischen jüdischen Erwartungen (siehe Text „Die Tragödie Jesus”).
Johannes bestätigt in seinem zweiten Brief seine Gedanken:
„Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen; sie bekennen nicht, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist” (2 Johannes7).
Aus diesen Versen wird deutlich, dass der Antichrist eine Gruppe von Menschen ist, die sich Jesus entgegensetze. Diese Gruppe ist „der Verführer, der Antichrist” (im Singular), der bereits „in die Welt hinausgegangen” war.
Der Hl. Paulus bezeichnet diese antichristliche Strömung anders. Er präzisiert, dass dieser „Widersacher” Christi kurz vor der Wiederkunft Christi erscheinen wird; er war aber bereits zu seiner Zeit tätig:
„Zuerst (vor der Wiederkunft Jesus) muss der Mensch der Gesetzwidrigkeit erscheinen, der Widersacher (Antichrist)… Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk…” (2 Thessalonicher 2,3-7).
Wir sollten uns folgendes merken: Der Antichrist (der Widersacher) muss zuerst, vor der Wiederkunft Christi erscheinen, aber „die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit” war damals schon am Werk. Es sind die von Johannes in seinem zweiten Brief angeklagten „Verführer” und „Antichristen”.
Der Antichrist heute
Johannes erläutert wer dieser Antichrist der kommen soll sein wird: „Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommen soll… Derjenige, der leugnet, dass Jesus der Christus ist, das ist der Antichrist” (1 Johannes 2,18-22). Er ist bereits in Palästina erschienen und bemüht sich das „messianische” zionistische Reich einzuführen, welches dem geistigen und weltweiten Reich Christus entgegengesetzt ist.
Der Antichrist, der kommen sollte ist heute anwesend. Man kann ihn durch seine Ablehnung Jesus und seine Anwesenheit in Palästina erkennen. Er wird für immer verschwinden. Christus hat ihn demaskiert: Er ist das Tier vom Kapitel 13 des Buches der Offenbarung (Apokalypse) (siehe der Text „Der Schlüssel zur Apokalypse”).
Durch seine Rückkehr wird die apokalyptische Posaune der grossen weltweiten Prüfung und der glorreichen Rückkehr des Messias, Jesus von Nazareth, geblasen.